Bürgermeister in Quierschied: Mehr Macht bei Personalentscheidungen!

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In Quierschied diskutierte der Gemeinderat am 5.11.2025 über neue Personalbefugnisse des Bürgermeisters und den Bau eines Discounters.

In Quierschied diskutierte der Gemeinderat am 5.11.2025 über neue Personalbefugnisse des Bürgermeisters und den Bau eines Discounters.
In Quierschied diskutierte der Gemeinderat am 5.11.2025 über neue Personalbefugnisse des Bürgermeisters und den Bau eines Discounters.

Bürgermeister in Quierschied: Mehr Macht bei Personalentscheidungen!

In der jüngsten Gemeinderatssitzung von Quierschied wurde ein neuer Beschluss gefasst, der dem Bürgermeister erweiterte Befugnisse bei Personalentscheidungen einräumt. Dies betrifft insbesondere die Einstellung von Mitarbeitern in unteren Entgelt- und Besoldungsgruppen. Laut [saarbruecker-zeitung.de] wurde vor allem der geplante Bau eines Discountermarktes in Fischbach erörtert, doch das Hauptaugenmerk lag auf der Änderung der Geschäftsordnung.

Durch die Anpassungen soll es zu einer größeren Effizienz und Vereinfachung der Einstellungsverfahren kommen. Die Personalkommission, die sich aus Vertretern der Gemeinderatsfraktionen und Verwaltungsmitarbeitern zusammensetzt, wird in ihrem Einflussbereich verändert. Zukünftig kann der Bürgermeister unbefristet Mitarbeiter bis zur Entgeltgruppe 7 und Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst bis zur Entgeltgruppe S8B einstellen sowie Beamte bis zur Besoldungsgruppe A8 ernennen und entlassen.

Änderungen und Gegenstimmen

Während die neue Regelung das Verfahren beschleunigen soll, äußerten die Mitglieder der SPD-Fraktion Bedenken. Sie stimmten gegen den Beschluss, da sie die Kontrolle des Gemeinderates als gefährdet ansehen. Gernot Abrahams von den Freien Wählern teilte diese Auffassung und unterstrich die Wichtigkeit der demokratischen Mitbestimmung. Die Änderungen sind eine bedeutende Abkehr von der alten Geschäftsordnung, die der Personalkommission Mitspracherechte bis zur Entgeltgruppe 10 einräumte.

Der Beschluss zur Änderung wurde mit 20 zu 10 Stimmen angenommen, gewertet mit den neun anwesenden Mitgliedern der SPD und Abrahams aus den Freien Wählern, die sich gegen die Änderung aussprachen. Die Verwaltung begründete die Maßnahme mit Schwierigkeiten bei der Terminierung von Vorstellungsgesprächen, da die Kommission oft aus bis zu zehn Personen besteht.

Kontext und Zukunftsauswirkungen

Die Entscheidung des Gemeinderats über die Befugnisse des Bürgermeisters hat weitreichende Konsequenzen für die kommunale Verwaltung. Die Einschätzung der Effizienzgewinne steht jedoch im Spannungsfeld zwischen demokratischer Kontrolle und administrativer Geschwindigkeit. Wie sich diese Änderungen konkret auf die Qualität der neuen Einstellungen auswirken werden, bleibt abzuwarten. Die Diskussion spiegelt zudem ein zeitgenössisches Dilemma in vielen Kommunen wider: Wie viel Entscheidungsfreiheit sollte in der Verwaltung gewährt werden, ohne grundlegende Kontrollmechanismen zu untergraben?