Stadtrat Saarbrücken: Streit um Wohlfarth entflammt, Conradt greift ein!
Am 5.11.2025 tagte der Saarbrücker Stadtrat, erörtert wurden Meinungsverschiedenheiten und die Rolle von Berater Wohlfarth.

Stadtrat Saarbrücken: Streit um Wohlfarth entflammt, Conradt greift ein!
Am Dienstagnachmittag fand eine Sitzung des Saarbrücker Stadtrates statt, die wegen einiger hitziger Diskussionen in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückte. In dieser Sitzung wurde der ehemalige Rechtsdezernent Jürgen Wohlfarth als Berater bei komplexen Rechtsfragen hinzugezogen. Die Reaktion von Frank Lichtlein, dem Fraktionsvorsitzenden der Vereinigung „Bunt.Saarland für Alle“, ließ jedoch aufhorchen. Lichtlein äußerte sich negativ über die Rückkehr Wohlfarths und schlug vor, ihm den Ruhestand zu gönnen, was im Rat auf Unglauben stieß.
Diese Äußerungen sorgten für Aufregung, und Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) musste eingreifen. Er erteilte Lichtlein einen Ordnungsruf, der mit Applaus aus den Reihen des Rates bedacht wurde. Conradt lobte zudem Wohlfarths „Lebensleistung“ und seine Bereitschaft, als juristischer Berater zur Verfügung zu stehen. Die Mehrheit des Rates stimmte für ein Rederecht Wohlfarths, was es ihm ermöglichte, seine Einschätzung zum Abstimmungsverfahren bezüglich der Bettensteuer abzugeben.
Stadtrat und seine Aufgaben
Der Saarbrücker Stadtrat ist das oberste politische Entscheidungsgremium der Landeshauptstadt und besteht aus 63 Mitgliedern, die von den Bürgern gewählt werden. Die aktuelle Wahlperiode reicht von 2024 bis 2029, die amtlichen Sitzverteilung sieht derzeit wie folgt aus:
| Fraktion | Sitze |
|---|---|
| SPD | 19 |
| CDU | 18 |
| Bündnis 90/Die Grünen | 9 |
| Die Linke | 5 |
| FDP | 5 |
| FRAKTION | 4 |
| bunt.Saarland für Alle | 3 |
Die Stadtratsmitglieder sind ehrenamtlich tätig und beschließen über Selbstverwaltungsangelegenheiten der Stadt, sofern nicht andere Gremien zuständig sind. Interessierte Bürger können an den öffentlichen Sitzungen teilnehmen und sich so einen Einblick in die politische Entscheidungsfindung verschaffen. Informationen zu den Sitzungen sind im Ratsinformationssystem der Stadt verfügbar, das hier einsehbar ist.
Im Verlauf der Sitzung verzichtete Lichtlein darauf, weitere Anfeindungen zu äußern, nachdem er bereits bei der ersten Sitzung des neu gewählten Rates im Juli 2024 ähnliche grobe Äußerungen zu Protokoll gegeben hatte. Dazu gehörten Vorwürfe wie „Symbolpolitik“ und „Verachtung für das Wahlvolk“. Diese Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die Spannungen innerhalb des Rates und die Herausforderungen, die durch unterschiedliche politische Positionen entstehen.