Gedenkfeier in Maybach: 98 Bergleute für immer im Herzen der Region

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Friedrichsthal gedenkt der 98 Opfer des Grubenunglücks von 1930 mit einer feierlichen Kranzniederlegung und Ansprachen.

Friedrichsthal gedenkt der 98 Opfer des Grubenunglücks von 1930 mit einer feierlichen Kranzniederlegung und Ansprachen.
Friedrichsthal gedenkt der 98 Opfer des Grubenunglücks von 1930 mit einer feierlichen Kranzniederlegung und Ansprachen.

Gedenkfeier in Maybach: 98 Bergleute für immer im Herzen der Region

Am 25. Oktober 1930 ereignete sich eine tragische Schlagwetter- und Kohlenstaubexplosion in der Grube Maybach, bei der 98 Bergleute ihr Leben verloren. Diese Katastrophe hat nicht nur viele Familien im Saarland getroffen, sondern auch die Erinnerungen an die Gefahren des Bergbaus wachgehalten. Am 26. Oktober 2025 fand in Friedrichsthal eine Gedenkfeier statt, um der Opfer zu gedenken und die Bedeutung des Bergbaus für die Region zu würdigen.

Die Feierlichkeiten am Ehrenmal in Maybach wurden von den Knappenvereinen aus Friedrichsthal und Bildstock getragen. Bürgermeister Christian Jung und Diakon Gerd Fehrenbach von der katholischen Kirchengemeinde St. Michael Friedrichsthal hielten eindrucksvolle Ansprachen. Jung erinnerte an die zentrale Rolle, die der Bergbau im Leben der Menschen hier gespielt hat, und betonte das Gemeinschaftsgefühl, das durch die Zusammenarbeit unter Tage entstanden sei. RegioJournal berichtet, dass Fehrenbach die Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft lobte, die infolge des Unglücks 1930 in der Bevölkerung sichtbar wurden.

Gemeinschaft und Erinnerung

Hans-Josef Maurer, der Vorsitzende des Knappenvereins, sprach ebenfalls über die wichtige Verpflichtung, die Erinnerungen an die Verstorbenen wachzuhalten. Diese Ehrung fand in einer wertschätzenden Atmosphäre statt, die durch die Anwesenheit zahlreicher Stadtratsmitglieder, einschließlich Vertretern von SPD, CDU und Bürger für Friedrichsthal, verstärkt wurde. Die Ersten Beigeordnete Jacqueline Reimann-Jung und der Beigeordnete Peter Bickelmann waren ebenfalls anwesend.

Die Veranstaltung endete mit einem stillen Moment des Innehaltens und dem traditionellen Gruß „Glück auf“. Dieser Brauch verdeutlicht die Werte von Zusammenhalt, Solidarität und Menschlichkeit, die im saarländischen Bergbau stark verankert sind.

Die Gefahren des Bergbaus

Eine Schlagwetterexplosion entsteht durch eine Explosion von schlagenden Wettern, einer gefährlichen Mischung aus Methan und Luft, die eine hohe Explosionskraft entfaltet, wenn der Methananteil 9,5 Prozent erreicht. Diese Explosionen waren im deutschen Steinkohlenbergbau seit dem 19. Jahrhundert ein ernstes Risiko. Berichte über derartige Katastrophen, wie die, bei der 1868 über 100 Bergleute auf der Zeche Neu-Iserlohn starben, zeigen die fragwürdige Sicherheit der damaligen Bedingungen. Wikipedia informiert über die zahlreichen Schutzmaßnahmen, die im Laufe der Zeit entwickelt wurden, darunter die Vermeidung offener Flammen und die Einführung von Sicherheitssprengstoffen.

Die schwere Schlagwetterexplosion in der Grube Luisenthal, die 1962 299 Tote forderte, ist ein weiteres Beispiel für die verheerenden Folgen solcher Ereignisse und steht im Kontext der Gefahren, die der Bergbau mit sich brachte. Die Erinnerung an diese Tragödien wird besonders bei Veranstaltungen wie der jüngsten Gedenkfeier in Friedrichsthal wachgehalten.

In der Nachwirkung des Bergbaus, der in Deutschland über Jahrzehnte eine zentrale Rolle spielte, steht nicht nur die Erinnerung an solche Unglücke im Vordergrund, sondern auch die Frage nach der Zukunft ehemaliger Bergbauregionen. In vielen Gebieten endet die Bergbautätigkeit, was weitreichende soziale und ökonomische Folgen nach sich zieht. Deutschlandfunk Kultur analysiert, wie unterschiedliche Rekultivierungsansätze in ehemaligen Abbaugebieten, insbesondere im Ruhrgebiet und in der Lausitz, unterschiedliche Herausforderungen und Perspektiven bieten.