Schleuse Sankt Aldegund: Dramatische Reparaturen nach Schiffsunfall!

Schleuse Sankt Aldegund in Rheinland-Pfalz nach Unfall vorübergehend gesperrt; Auswirkungen auf Schiffsverkehr und Tourismus.
Schleuse Sankt Aldegund in Rheinland-Pfalz nach Unfall vorübergehend gesperrt; Auswirkungen auf Schiffsverkehr und Tourismus. (Symbolbild/MS)

Sankt Aldegund, Rheinland-Pfalz, Deutschland - In den letzten Tagen hat sich an der Mosel eine prekäre Situation für den Schiffsverkehr entwickelt. Eine Unfallserie an den Schleusen hat nicht nur zu unmittelbaren Unterbrechungen geführt, sondern schürt auch langfristige Unsicherheiten für Fracht und Tourismus. Der Schwerpunkt liegt aktuell auf der Schleuse in Sankt Aldegund, die seit Samstag im Testbetrieb läuft.

Bis Sonntagabend konnten bereits 30 Frachtschiffe die beschädigte Schleuse passieren. Momentan erfolgt die Schleusung lediglich in Richtung moselabwärts, wobei nach jedem Schiff das Tor einer eingehenden Inspektion unterzogen wird. Die erste Schleusung am Samstag dauerte beachtliche 45 Minuten, was auf die Komplexität der Situation hinweist. Eine Ausweitung des Betriebs auf flussaufwärts fahrende Schiffe könnte ab Dienstag erfolgen, wobei diese Schleusungen aufgrund des erhöhten Wasserdrucks auf das defekte Tor schwieriger umzusetzen sind.

Schäden und Reparaturen

Das beschädigte Schleusentor in Sankt Aldegund wurde mittlerweile weitestgehend repariert. Dennoch bleibt eine neue Schleuse im Bau, die voraussichtlich Ende September oder Anfang Oktober eingebaut werden soll. Laut der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) wurden Berichte korrigiert, die besagten, dass keine Passagierschiffe geschleust werden dürfen. Tatsächlich dürfen Kabinenschiffe die Schleuse passieren – allerdings nur, wenn die Passagiere zuvor aussteigen.

Aktuell liegen mehrere Kreuzfahrtschiffe an der Mosel vor Anker. Dies sorgt für Ungewissheit bei den Touristen, zumal einige Moselrundfahrten ebenfalls betroffen sind. Allerdings sind die Auswirkungen auf diese Fahrten als gering einzustufen, da lediglich einige Anlegestellen nicht angefahren werden können. Der Hafen Mertert in Luxemburg meldet auch nur geringe Auswirkungen auf den Frachtbetrieb, trotz der angespannte Situation.

Vorherige Vorfälle und ihre Folgen

Einen tiefen Einschlag in die Schifffahrt an der Mosel hinterließ ein schwerer Unfall am Mittwoch, als ein Kreuzfahrtschiff mit dem Schleusentor in Sankt Aldegund kollidierte. Dies führte zur sofortigen Einstellung aller Schleusungen. Die 128 Passagiere des betroffenen Schiffs wurden am Donnerstag mit Bussen nach Düsseldorf gebracht. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich bereits im Dezember 2024 an der Müden-Schleuse, als ein Frachter gegen ein noch nicht vollständig geöffnetes Tor fuhr und beide Torflügel aus ihrer Verankerung riss.

Insgesamt liegen derzeit rund 70 Schiffe auf der Mosel still und können nicht in Richtung Rhein fahren. Die Wasser- und Schifffahrtsämter haben mitgeteilt, dass der Schiffsverkehr an der Mosel voraussichtlich bis Ende März 2026 gesperrt bleiben könnte. Damit wird klar, dass nicht nur die Existenz der aktuellen Reparatur und Instandhaltungsmaßnahmen von Bedeutung ist, sondern auch eine grundlegende Diskussion über bessere Vorbereitungen für derartige Vorfälle und den Ausbau der Schleusen angestoßen werden muss. Der Hafenchef von Mertert hat dazu bereits seine Stimme erhoben.

Die Entwicklungen an der Mosel sind ein Beispiel für die Herausforderungen, mit denen die Binnenschifffahrt konfrontiert ist, und werfen Fragen zur Nachhaltigkeit der bestehenden Infrastruktur auf. Die Hoffnung auf bessere Lösungen in der Zukunft bleibt bestehen.

Für mehr Informationen zur Situation an der Mosel, können Sie die Berichte von SWR sowie Deutschlandfunk einsehen.

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Ort Sankt Aldegund, Rheinland-Pfalz, Deutschland
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