Fischotter-Rückkehr: Homburgs Naturfreunde jubeln über seltenen Fund!

Entdecken Sie die Rückkehr des Fischotters in Homburg: Ein Naturschutzprojekt mit Engagement und Herausforderungen.
Entdecken Sie die Rückkehr des Fischotters in Homburg: Ein Naturschutzprojekt mit Engagement und Herausforderungen. (Symbolbild/MS)

Homburg, Deutschland - Fischotter sind in der Literatur häufig anzutreffen, doch in der freien Natur sind sie eine Seltenheit. In Deutschland sind sie auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft. Besonders im Saarland galt der Fischotter lange Zeit als ausgestorben. Umso größer war die Freude unter Naturfreunden über die Entdeckung eines Fischotters in der Mastau. Diese Rückkehr des Fischotters gilt als gesichert, nachdem Naturschützer Hardy Welker, ein leidenschaftlicher Tierbeobachter und aktives Mitglied im NABU, im August 2022 den ersten Fischotter entdeckte. Es handelte sich um einen Zufallsfund, der die Hoffnung auf die Rückkehr dieser Tierart neu entfachte.

Welker arbeitete eng mit Anke Biran, ebenfalls vom NABU, zusammen, um weitere Fischotter zu finden. Die offizielle Suche begann im April 2024 im Auftrag der Zentrale für Biodokumentation unter der Naturwacht. Allerdings stellte sich diese Suche als schwierig heraus, da es Widerstand von Jägern und Fischern gab, die teilweise den Zutritt zu Revieren und Gewässern verweigerten. Diese Herausforderungen müssen überwunden werden, um die Fortpflanzung und die Ausbreitung der Fischotterpopulation im Saarland nachhaltig zu sichern.

Lebensweise und Gefahren für den Fischotter

Der Fischotter ist ein hervorragender Schwimmer und Taucher, der bis zu fünf Minuten unter Wasser bleiben kann und mehrere hundert Meter zurücklegt. Ihr wasserabweisendes und wärmendes Fell mit speziellen Haarstrukturen ermöglicht es ihnen, auch in kühleren Gewässern zu leben. In der Natur verbringen Fischotter etwa zehn Prozent ihrer Wachzeit mit der Fellpflege und sind überwiegend Einzelgänger, die in der Dämmerung aus ihren Bauten hervorkommen. Diese Bauten, die sie am Ufer von Flüssen, Seen oder Bächen graben, sind so angelegt, dass sie einen unter Wasser liegenden Ausgang besitzen, während das „Wohnzimmer“ über der Hochwassergrenze liegt.

Dennoch ist der Lebensraum der Fischotter stark gefährdet. Der Verlust ihrer Lebensräume durch verbautes Gewässer, trockengelegte Feuchtgebiete und Abholzung hat erhebliche negative Folgen. Darüber hinaus beeinträchtigen verunreinigte Gewässer, die mit Schwermetallen und Pestiziden belastet sind, die Fortpflanzungsfähigkeit der Fischotter. Auch der Straßenverkehr ist eine große Bedrohung: Über 50 Prozent der Otterverluste sind darauf zurückzuführen, dass die Tiere häufig Straßen überqueren und dabei Unfälle erleiden. Um diesem Problem entgegenzuwirken, ist eine Umrüstung von Brücken notwendig, damit die Otter sicher unterqueren können.

Engagement für den Schutz der Fischotter

Der Schutz der Fischotter ist in Deutschland durch verschiedene Initiativen und Organisationen organisiert. Volker Dienemann gründete 1993 den BUND-Arbeitskreis Fischotterschutz in Mecklenburg-Vorpommern, der mittlerweile über 540 ehrenamtliche Mitarbeiter zählt. Dienemann widmet täglich vier bis fünf Stunden dem Schutz der Fischotter, sammelt Meldungen über überfahrene Tiere und plant Maßnahmen zur Gefahrenbeseitigung. In der Regel kooperieren die zuständigen Behörden und setzen die Empfehlungen der Otterschützer erfolgreich um, um den Fortbestand dieser faszinierenden Tierart langfristig zu sichern.

Die Rückkehr und der Schutz der Fischotter im Saarland sind ein ermutigendes Zeichen für die Natur, das zeigt, dass Engagement und Zusammenarbeit zwischen Naturschützern und der Gesellschaft notwendig sind, um die Biodiversität in Deutschland zu bewahren. Saarbrücker Zeitung und BUND berichten über die verschiedenen Aspekte des Lebensraums und der Erhaltung dieser bemerkenswerten Tiere.

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Ort Homburg, Deutschland
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