Zukunft des FCS: Machtkampf oder Aufstieg – Fans fordern Mitbestimmung!

Der 1. FC Saarbrücken plant eine Umstrukturierung, um in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Entscheidungen fallen Ende Oktober.
Der 1. FC Saarbrücken plant eine Umstrukturierung, um in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Entscheidungen fallen Ende Oktober. (Symbolbild/MS)

Saarbrücken, Deutschland - Am Donnerstagvormittag fand in Saarbrücken eine Pressekonferenz des Präsidiums des 1. FC Saarbrücken (FCS) statt. Diese dauerte knapp dreieinhalb Stunden und wurde von Präsident Hartmut Ostermann, Vizepräsident Salvo Pitino und Schatzmeister Dieter Weller geleitet. Hauptthema der Sitzung war die zukünftige Ausrichtung des Drittligisten und der interne Machtkampf, der insbesondere von der Fan-Gruppierung „Virage Est“ geprägt wird. Diese fordern, dass der Verein als solcher weiterhin bestehen bleibt und lehnen eine Ausgliederung der Profiabteilung in eine Kapitalgesellschaft ab, so SR.

Ostermann und sein Präsidium sehen hingegen eine Ausgliederung als notwendig an, um die finanziellen Mittel zu sichern, die für den angestrebten Aufstieg in die 2. Bundesliga erforderlich sind. Trotz der Tatsache, dass der FCS in der vergangenen Saison die zweithöchsten Werbe- und Marketingeinnahmen in der Liga verbuchen konnte, kämpfen sie mit begrenzten Zuschauereinnahmen. Der Aufstieg in die 2. Liga könnte zusätzliche Gelder generieren, doch nach vier verpassten Versuchen sind daran Zweifel angebracht.

Einheit und Vielfalt der Meinungen

Die Diskussion über die Neustrukturierung des Vereins ist auch in sozialen Medien stark präsent. Während das Präsidium auf eine grundlegende Satzungsänderung hinarbeitet, um die geplante Ausgliederung zu ermöglichen, hat „Virage Est“ eigene Forderungen formuliert. Diese beinhalten hauptamtliche Vorstände in den Bereichen Sport, Finanzen und Marketing, welche von einem starken Aufsichtsrat kontrolliert werden sollten. Der Schatzmeister Weller weist darauf hin, dass die Einnahmequellen in der Dritten Liga begrenzt sind und dass ein finanzielles Machtvakuum durch die Ausgliederung gefürchtet wird.

Ein weiterer Punkt, der die Diskussion belebt, ist die DFB-Regelung 50+1, die sicherstellt, dass der Verein die Mehrheit der Anteile behält. Ostermann hat betont, dass der FCS e.V. weiter mindestens 51 Prozent der Anteile besitzen wird. Die Entscheidung über die zukünftige Ausrichtung wird voraussichtlich im Herbst getroffen, und ein Mitgliederversammlungstermin wird nach den Herbstferien erwartet, wobei in dieser Versammlung auch über die erforderlichen Satzungsänderungen abgestimmt wird.

Solidarität und finanzielle Unterstützung

In einem weiteren Kontext hat Ostermann auch den Hinterbliebenen des ermordeten Polizisten Simon Bohr das Mitgefühl des Vereins ausgesprochen. Für jedes verkaufte Ticket am kommenden Samstag gegen Aue wird ein Euro an die Familie Bohr gespendet. Zudem wird eine Loge für die Verwandten und Freunde des verstorbenen Vereinsmitglieds bereitgestellt. Das Präsidium hat sich bereits einstimmig auf eine Ausgliederung des Profibereichs in Form einer Aktiengesellschaft entschieden, um die notwendige Kapitalbasis zu sichern.

  • Die Mitglieder stimmen über drei Satzungsänderungen ab:
    1. Professionalisierung mit starkem Aufsichtsrat und drei Vorständen (Antrag von „Virage Est“).
    2. Ausgliederung in Form einer Kapitalgesellschaft.
    3. Änderung einzelner Paragraphen zur Stärkung der Mitgliederrechte (Antrag von René Kayser).

Für die Durchsetzung dieser Vorschläge ist eine Zustimmungsquote von 75 Prozent erforderlich. Sollte kein Vorschlag diese Mehrheit erhalten, wird die Entscheidung an den Ehrenrat des Vereins übertragen. Die Stadt Saarbrücken plant zudem, dem Verein ab Sommer ein Erbbaurecht für das Sportfeld einzuräumen, wobei die finanziellen Bedingungen hierfür noch festgelegt werden müssen.

Insgesamt bleibt die Situation beim 1. FC Saarbrücken angespannt und die nächste Mitgliederversammlung wird wegweisend für die künftige Entwicklung des Vereins sein, dies berichtet auch Saarnews.

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Ort Saarbrücken, Deutschland
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