Schengen-Abkommen feiert 40 Jahre: Ein Blick auf offene Grenzen!
Am 14. Juni 2025 wird in Schengen das 40-jährige Jubiläum des Schengener Abkommens gefeiert. Politiker und Royals gedenken eines offenen Europas ohne Grenzen.

Schengen-Abkommen feiert 40 Jahre: Ein Blick auf offene Grenzen!
Am kommenden Samstag wird in Schengen, Luxemburg, ein Festakt zum 40. Jahrestag des Schengener Abkommens stattfinden. Der Ereignis beginnt um 10:00 Uhr und wird hochkarätig besucht; anwesend sein werden Politiker sowie Luxemburgs Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa. Das Schengener Abkommen wurde am 14. Juni 1985 von Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Belgien und den Niederlanden unterzeichnet, mit dem Ziel, die Grenzkontrollen schrittweise abzubauen und somit ein offenes Europa zu fördern.
Die rechtlichen Strukturen des Abkommens wurden 1990 festgelegt, bevor es 1995 in Kraft trat. Heute umfasst der Schengen-Raum 29 Länder mit rund 420 Millionen Einwohnern und steht symbolisch für ein Europa ohne Grenzen. Dennoch stehen diese Errungenschaften derzeit in der Diskussion, insbesondere aufgrund der kritischen Rückkehr von Grenzkontrollen an deutschen Außengrenzen, die seit Mitte September 2024 spürbar geworden ist, vor allem im Dreiländereck Deutschland, Luxemburg und Frankreich.
Festliche Jahrestagsfeier und Rückkehr des Schiffes
Das Jubiläum wird auch die Rückkehr des historischen Schiffs „Prinzessin Marie-Astrid Europa“ markieren, auf dem das Abkommen 1985 unterzeichnet wurde. Dieses Schiff wurde renoviert und modernisiert, um es als Teil der Feierlichkeiten zu präsentieren. Außerdem wird am Samstag das erneuerte Europäische Museum in Schengen eröffnet, welches die Geschichte und Bedeutung des Schengen-Abkommens hervorhebt.
Die Herausforderungen des Migrationsmanagements und der Sicherung der Außengrenzen stehen ebenfalls im Fokus. Im Jahr 2015 wurden bis zu 1,83 Millionen illegale Grenzübertritte an den EU-Außengrenzen verzeichnet. Diese Zahl fiel bis 2021 auf 200.000, was die Bemühungen der EU unterstreicht, nicht nur die Kontrolle der Außengrenzen zu verschärfen, sondern auch Effizienz bei der Bearbeitung von Asylanträgen zu gewährleisten. Um dies zu unterstützen, wurden neue Instrumente und Agenturen ins Leben gerufen.
EU-Initiativen zur Grenzsicherung
- Schengener Informationssystem
- Visa-Informationssystem
- Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex)
- System zur Registrierung von Ein- und Ausreisen
Ein bedeutender Schritt wurde mit dem neuen Budget des Fonds für integriertes Grenzmanagement (IBMF) gemacht, das von 2021 bis 2027 auf 9,88 Milliarden Euro aufgestockt wurde. Dieser Fonds zielt darauf ab, die Kapazitäten der Mitgliedstaaten beim Grenzmanagement zu verbessern und gleichzeitig die Grundrechte zu sichern. Diese Maßnahmen stehen im Kontext des Fonds für innere Sicherheit (ISF), der ebenfalls 2021 gestärkt wurde, um grenzüberschreitende Bedrohungen wie Terrorismus und organisierte Kriminalität zu bekämpfen.
Darüber hinaus wird erwartet, dass das Europäische Reiseinformations- und -genehmigungssystem (ETIAS), das Reisende ohne Visum vor ihrer Ankunft in der EU überprüft, Mitte 2025 einsatzbereit ist. EU-Abgeordnete haben außerdem Pläne genehmigt, die Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache bis 2027 mit einer ständigen Reserve von 10.000 Grenzbeamten auszustatten. Die EU bleibt somit gefordert, den Balanceakt zwischen Freiheit und Sicherheit für ihre Bürger zu meistern.