Friedrichsthal: Anwohner sollen für LED-Straßenbeleuchtung zahlen!

Im Friedrichsthaler Stadtrat diskutieren Anwohner über Kostenbeteiligung an LED-Straßenbeleuchtung. Ein Beschluss steht aus.
Im Friedrichsthaler Stadtrat diskutieren Anwohner über Kostenbeteiligung an LED-Straßenbeleuchtung. Ein Beschluss steht aus. (Symbolbild/MS)

Friedrichsthal, Deutschland - Im Friedrichsthaler Stadtrat wird zurzeit hitzig über die Kostenbeteiligung der Anwohner an der vorgesehenen Sanierung von Gehwegen und Straßen diskutiert. In den Fokus gerät dabei die Lenaustraße in Bildstock, wo im Rahmen des Glasfaserausbaus neue LED-Lampen installiert werden sollen. Die Energis GmbH hat der Stadt drei Sanierungsvarianten vorgeschlagen, von denen die wahrscheinlichste einen Kostenrahmen von 3360 Euro umfasst.

Das Konzept der Straßenausbaubeitragssatzung (Strabs) sieht vor, dass die Kosten zu gleichen Teilen von der Stadt und den betroffenen Anwohnern getragen werden. Dies bedeutet, dass jeder Eigentümer einmalig zwischen 160 und 180 Euro zahlen müsste. Bei dieser Sitzung erkannte jedoch nur eine kleine Gruppe der Ratsmitglieder, dass die Strabs auch für die Neuinstallation oder Erneuerung der Beleuchtung Anwendung findet. Interessant ist, dass die Strabs in Friedrichsthal seit ihrer Einführung im Juni 1994 noch nie genutzt wurde.

Kontext der Diskussion

Der dringliche Bedarf an neuer Beleuchtung ist nicht zu leugnen, besonders weil etwa ein Drittel der Straßenbeleuchtung in Friedrichsthal bereits auf moderne LED-Technologie umgerüstet ist. Die Vorteile dieser Technik sind vielfältig: Sie ist energieeffizient, langlebig und umweltfreundlich. Laut einem aktuellen Bericht stellt die LED-Technologie den Goldstandard in der Straßenbeleuchtung dar, da sie den Energieverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Glüh- oder Leuchtstofflampen signifikant reduziert und somit auch die CO2-Emissionen minimiert.

Im Jahr 2024 wird mit noch weiteren Entwicklungen in der LED-Technologie gerechnet, darunter intelligente Funktionen für eine Echtzeitüberwachung der Beleuchtung. Diese Fortschritte ermöglichen eine Anpassung der Lichtverhältnisse je nach Verkehrsaufkommen, was die öffentliche Sicherheit in Hochrisikogebieten verbessert und die Lichtverschmutzung reduziert.

Politische Positionen und Reaktionen

Die CDU-Fraktion hatte bereits im April 2024 einen Antrag zur Streichung der Strabs eingebracht, der im Mai 2024 von der Ratsmehrheit beschlossen wurde. Allerdings steht die Umsetzung des Beschlusses noch aus, da die Verwaltung diesen dem Landesverwaltungsamt zur Prüfung vorgelegt hat. Daniel Jung von der CDU sprach sich gegen eine Mehrbelastung der Anwohner aus und verwies auf die kostenlose Umstellung auf LED-Lampen an anderen Orten in der Stadt.

Bürgermeister Christian Jung (SPD) wies darauf hin, dass es „keine Gleichheit im Unrecht“ gebe und könnte die Strabs eventuell hätte in der Vergangenheit in Anspruch genommen werden müssen. Nadine Klein von den Bürgern für Friedrichsthal sah in der Diskussion einen potenziellen Präzedenzfall und forderte die Stadt auf, die Kosten für die Beleuchtung zu übernehmen.

Der Stadtrat beschloss abschließend, die Verwaltung damit zu beauftragen, den direkten Kontakt zu den Bürgern der Lenaustraße aufzunehmen und deren Bereitschaft zur Kostenübernahme zu erfragen.

Mit diesen Entwicklungen wird deutlich, dass die Implementierung von LEDs in Friedrichsthal einen Schritt in Richtung modernster und nachhaltiger Straßenbeleuchtung darstellt, während die finanzielle Beteiligung der Anwohner weiterhin ein umstrittenes Thema bleibt. Um die Vorteile von LED-Beleuchtung voll auszuschöpfen und gleichzeitig die Anwohner zu entlasten, könnte eine gründliche Abwägung der politischen Beschlüsse notwendig sein.

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Ort Friedrichsthal, Deutschland
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