EU-Verhängt Scharfe Zölle auf Russisches Tierfutter und Dünger!

Die EU beschließt in Luxemburg neue Zölle auf russische Düngemittel zur Unterstützung der Ukraine und zur Sicherheit der Nahrungsmittelversorgung.
Die EU beschließt in Luxemburg neue Zölle auf russische Düngemittel zur Unterstützung der Ukraine und zur Sicherheit der Nahrungsmittelversorgung. (Symbolbild/MS)

Luxemburg, Luxemburg - Am 15. Juni 2025 hat die EU neue Zölle auf Agrarprodukte und Düngemittel aus Russland und Belarus beschlossen. Der Beschluss wurde während einer Sitzung der Mitgliedsstaaten in Luxemburg gefasst, wo eine Mehrheit der Delegierten zustimmte. Zuvor hatte bereits das Europäische Parlament dem Vorhaben grünes Licht gegeben. Das Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Finanzierung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu erschweren.Merkur berichtet, dass die neuen Zölle insbesondere Zucker, Essig, Mehl, Tierfutter und Düngemittel auf Stick- und Harnstoffbasis betreffen werden.

Die EU importierte 2023 etwa ein Viertel ihrer Düngemittel aus Russland, was einem Gesamtwert von 1,28 Milliarden Euro entspricht. Ein Anstieg der Düngemittelimporte wurde bereits für 2024 verzeichnet, was die Notwendigkeit dieser Maßnahmen unterstreicht. Die Zollerhöhungen werden schrittweise über einen Zeitraum von drei Jahren eingeführt: Ab Juli 2025 liegt der neue Zollsatz zwischen 40 und 45 Euro pro Tonne und soll bis 2028 auf 315 bis 430 Euro pro Tonne steigen.

Ziele der neuen Zölle

Die EU-Kommission verfolgt mit den zusätzlichen Zöllen mehrere Ziele. Ein wichtiges Anliegen ist es, die Abhängigkeit von Importen aus Russland und Belarus zu verringern. Der aktuelle Zollsatz galt als zu niedrig und stellte kein effektives Hindernis für den Handel dar. Daher sollen die neuen Abgaben sicherstellen, dass heimische Produzenten gefördert werden und die europäische Düngemittelindustrie unterstützt wird, um mögliche Preisanstiege zu mildern. Die Vorschläge sehen vor, dass bestimmte stickstoffhaltige Düngemittel und landwirtschaftliche Produkte höheren Abgaben unterliegen.Tagesschau berichtet.

Ein weiterer Aspekt ist die Gewährleistung von Ernährungssicherheit in der EU. Der Transit russischer Produkte durch die EU in Drittstaaten bleibt von diesen neuen Maßnahmen unberührt, um eine stabile Versorgung in der globalen Nahrungsmittelversorgungskette sicherzustellen. Die EU hat sich zudem mit den USA in einem Telefonat auf eine harte Haltung gegenüber Russland verständigt und plant weitere Sanktionspakete, die auch den Energie- und Finanzsektor umfassen.

Politische Reaktionen

Bundeskanzler Friedrich Merz und andere europäische Staats- und Regierungschefs haben bereits mit schärferen Sanktionen gedroht, sollten die brutalen Luftangriffe Russlands auf ukrainische Großstädte anhalten. Die Zustimmung für die neuen Zollmaßnahmen erfordert die Unterstützung von 15 von 27 EU-Staaten, die zusammen mindestens 65 Prozent der Gesamtbevölkerung der EU repräsentieren. Damit wird ein erhebliches politisches Gewicht hinter den Maßnahmen sichtbar.

Mit diesen neuen Zöllen will die EU nicht nur die finanziellen Mittel Russlands zur Kriegsführung beschränken, sondern auch ihre eigene Abhängigkeit von russischen Agrarimporten deutlich reduzieren. Angesichts der volatilen geopolitischen Lage ist dies ein Schritt in Richtung größerer wirtschaftlicher Unabhängigkeit und Stabilität in der Region.

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Ort Luxemburg, Luxemburg
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