Zukunft der Wassergärten in Reden: Touristenattraktion vor dem Aus?

Reden, Deutschland - Die Wassergärten in Landsweiler-Reden stehen vor einer ungewissen Zukunft. Diese einzigartige Touristenattraktion am Erlebnisort Reden wird teilweise mit Regenwasser und teilweise mit Grubenwasser gespeist. Während die Attraktion bei Besuchern hoch im Kurs steht, beeinflusst der geplante Rückzug des Bergbaukonzerns RAG die Zukunft der Anlage erheblich. Geplant ist, den Anstieg des Grubenwassers bis auf 320 Meter zuzulassen, ohne dass es an die Oberfläche gelangt. Dies betrifft auch das Wasser, das im Bereich des „Mosesgangs“ fließt, wo das Wasser in einer biblisch inspirierten Struktur von links und rechts zusammenfließt.
Aktuelle rechtliche Auseinandersetzungen scheinen nun der Vergangenheit anzugehören: Die letzten Klagen gegen den Grubenwasseranstieg wurden im April abgewiesen, und die Urteile sind rechtskräftig. Die RAG hat angekündigt, dass das angesammelte Wasser in alten Schächten aufbereitet und in die Saar geleitet werden soll, jedoch muss der Abschlussbetriebsplan hierfür noch vom Oberbergamt genehmigt werden.
Herausforderungen beim Wasseranstieg
Gleichzeitig gibt es noch 15 anhängige Widersprüche gegen den geplant Wasseranstieg, was einen weiteren Unsicherheitsfaktor für die Wassergärten darstellt. Der Zweckverband Erlebnisort Reden und die Landesentwicklungsgesellschaft sind sich der kritischen Lage bewusst und suchen nach Lösungen, um den Betrieb der Wassergärten auch in Zukunft aufrechtzuerhalten. Ein Konzept dazu muss bis Ende 2025 vorliegen, um die Attraktivität und Nutzung des Standorts zu sichern.
Die touristische Bedeutung der Wassergärten wird von der Gemeinde Schiffweiler betont, die sich aktiv für den Erhalt der Attraktion einsetzt. Neben den Wassergärten umfasst der Erlebnisort Reden auch weitere Angebote wie den Gondwana-Park und die Fantasy-Convention FaRK.
Bergbau und Grubenwasser
Wie die Revier Kohle berichtet, führt der untertägige Rückzug auf der Schachtanlage Reden und der Grube Duhamel zu einem Anstieg des Grubenwassers. In der ersten Phase des Wasseranstiegs wird alles unter Kontrolle gehalten, um Gefahren zu minimieren. Die RAG plant, bis zum Jahr 2035 alle ehemaligen Grubenbaue zu fluten, um den Pumpbetrieb im Saarland einzustellen, was jährlich Einsparungen von etwa 17 Millionen Euro versprechen würde. Jedoch könnte eine Überschreitung der -320 Meter-NHN-Linie die Trinkwasserqualität gefährden, warnen Experten.
Zu den Herausforderungen kommen auch Bedenken hinsichtlich der Entsorgung von schädlichen Substanzen, da RAG nur für einen geringen Teil der problematischen Bestände einen Entsorgungsnachweis erbringen konnte, wie der Rechtsanwalt Dirk Teßmann anmerkt. Diese Aspekte werfen einen Schatten auf die Pläne des Unternehmens.
Inmitten all dieser Veränderungen und Unsicherheiten bleibt die Verwaltungsspitze der Gemeinde zurückhaltend bezüglich der Zukunft der Wassergärten, da Planungen und Verfahrensschritte aktuell noch in Abstimmung sind. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich der Erlebnisort Reden in den kommenden Jahren entwickeln wird.
Insgesamt wird deutlich, dass die Wassergärten in Landsweiler-Reden nicht nur einen touristischen Wert besitzen, sondern auch tiefere gesellschaftliche und umweltpolitische Fragen aufwerfen, die in den kommenden Jahren dringend gelöst werden müssen.
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Ort | Reden, Deutschland |
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