Streik bei Premium Brot: 120 Beschäftigte fordern 7% mehr Lohn!
Am 5.11.2025 streiken 120 Beschäftigte bei "Premium Brot" in Bexbach für bessere Löhne. NGG fordert 7% Lohnerhöhung.

Streik bei Premium Brot: 120 Beschäftigte fordern 7% mehr Lohn!
Am heutigen Tag, dem 5. November 2025, haben rund 120 Beschäftigte der Bäckereifiliale „Premium Brot“ in Bexbach einen 24-stündigen Warnstreik gestartet. Der Streik, organisiert von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), wurde um 14 Uhr begonnen und soll bis Donnerstagmittag andauern. Die Beschäftigten fordern mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen, während die Arbeitgeberseite bis jetzt keine Lohnerhöhung angeboten hat.
Der Hintergrund des Streiks ist ein Tarifkonflikt, in dessen Rahmen die NGG einen neuen Haustarifvertrag mit einer Entgelterhöhung von sieben Prozent und einer Laufzeit von 12 Monaten fordert. Dies ist der zweite Warnstreik bei Premium Brot; der erste fand Mitte Oktober statt. Bei der nunmehr dritten Verhandlungsrunde hat die Arbeitgeberseite lediglich die Dauer der Nullrunde von zwölf auf sechs Monate verkürzt, was die Gewerkschaft als unzureichend ansieht. Tobias Wolfanger, Geschäftsführer der NGG für die Region Saar, sprach von einem Reallohnverlust, sollten die Arbeitgeber den Forderungen nicht zustimmen.
Hintergrund und Auswirkungen des Streiks
Premium Brot produziert Tiefkühlbackwaren für die Gastronomie und Supermärkte, darunter auch namhafte Ketten wie Edeka. Das Unternehmen hat vor etwa 1,5 Jahren die ehemalige Bäckerbub-Filiale übernommen. Bei den aktuellen Verhandlungen wird Druck erzeugt, um eine Einigung in der kommenden Tarifverhandlung am 14. November zu erreichen. Die Tarifkommission der NGG hat die Verhandlungen bereits nach kurzer Zeit abgebrochen, was den Entschluss, zum Warnstreik aufzurufen, maßgeblich beeinflusste.
Das Streikrecht, das den Beschäftigten in Deutschland im Grundgesetz verankert ist, erlaubt es ihnen, auf Augenhöhe mit den Arbeitgebern zu verhandeln. Es stellt ein zentrales Element der Tarifautonomie dar und sorgt für ein Kräftegleichgewicht zwischen Arbeitgebern und Beschäftigten. Dennoch wurde das Streikrecht in den letzten Jahren immer wieder in Frage gestellt, zuletzt von der FDP im Sommer 2024, die versuchte, dessen Anwendung einzuschränken. So wurden Forderungen laut, dass in wichtigen Einrichtungen wie dem Verkehrs- oder Energiesektor nur nach einer Zwangsschlichtung gestreikt werden darf.
Der Verdacht ist, dass solche Bestrebungen dem freien Ausdruck von Arbeitnehmerinteressen im Wege stehen können, was die Gewerkschaften weiterhin mobilisieren könnte, um ihre Rechte zu verteidigen und durchzusetzen. In einer Zeit, in der wirtschaftlicher Druck und Reallohnverluste für viele Beschäftigte Realität sind, bleibt die Frage der Tariferhöhungen und des Streikrechtes von großer Bedeutung in der bundespolitischen Debatte.