Der Rhein: 4000 Jahre Lebensader und Hochwassergefahr für Basel!

Entdecken Sie die spannende Geschichte Basels und des Rheins, von antiken Siedlungen bis zu modernen Hochwassermanagement-Strategien.
Entdecken Sie die spannende Geschichte Basels und des Rheins, von antiken Siedlungen bis zu modernen Hochwassermanagement-Strategien. (Symbolbild/MS)

Basel, Schweiz - Der Rhein ist seit der Bronzezeit die Lebensader von Basel. Diese bedeutende Wasserstraße hat nicht nur die Entwicklung der Region geprägt, sondern auch zahlreiche historische Ereignisse und menschliche Schicksale beeinflusst. Das Rheinknie, wo Basel positioniert ist, entstand vor etwa 4000 Jahren und ist eng verbunden mit der ersten Basler Siedlung, die auf dem Münsterhügel um 900 v. Chr. gegründet wurde.

Ein wichtiger Bestandteil der Basler Geschichte ist die Mittlere Rheinbrücke, die 1225 vom Bischof von Basel mit Unterstützung der jüdischen Gemeinde errichtet wurde. Ein erneuter Blick in die Geschichte zeigt, dass der Rhein in der Antike eine bedeutende Grenze für die Römer darstellte, insbesondere nach 260 n. Chr.

Historische Hochwasserereignisse

Hochwasser ist in der Geschichte des Rheins ein häufiges Problem gewesen. Historische Wasserstände sind am Oberen Rheinweg Nr. 93 sowie im Fels des Insteiner Klotzes eingraviert. Die erste dokumentierte Jahrhundertflut trat bereits im Jahr 1342 auf. Bis ins 19. Jahrhundert traten extreme Hochwasserereignisse in großem Abstand auf, oft ohne schwerwiegende Folgen für die Bevölkerung.

Im 17. und 18. Jahrhundert prägten natürliche Flussverläufe das Landschaftsbild an den Unterläufen der Birs und Wiese. Regelmäßige Hochwasserereignisse trugen sogar zur Schaffung von Lebensräumen für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt bei. Der Birsig war oft für Hochwasser in Grossbasel verantwortlich. Heutzutage entwässert der Rhein 87 % der Schweizer Landesfläche, wobei der durchschnittliche Abfluss in Basel bei etwa 1000 Kubikmetern pro Sekunde liegt.

Starke Niederschläge und die Geologie der Region beeinflussen die Abflussmengen erheblich. Extreme Hochwasserereignisse können auftreten, wenn anhaltende Niederschläge die Flüsse über ihre Kapazität bringen. Zu den bekanntesten Extremereignissen zählen die Jahre 1744, 1881, 1973 und 2007, die teils immense Schäden verursachten. So führte das Hochwasser der Birs im Jahr 2007 zu beträchtlichen Schäden, einschließlich Überschwemmungen in der Altstadt von Laufen und einer Verunreinigung des Grundwassers in Zwingen.

Technologische Entwicklungen und Umweltauswirkungen

Die Industrialisierung brachte erhebliche Veränderungen für die Flüsse mit sich. Flüsse wurden begradigt und in ihrem Lauf verändert, um Platz für Siedlungen und Landwirtschaft zu schaffen. Diese Maßnahmen führten zu einer Verlagerung von Hochwasserereignissen flussabwärts und erhöhten die Kraft des abfließenden Wassers, was bis heute Folgen hat. Trotz moderner baulicher Maßnahmen treten nach wie vor große Hochwasserereignisse auf.

Wasserbauer setzen sich heute dafür ein, den Flüssen mehr Raum zu geben, um die Hochwasserspitzen zu entschärfen. Kontrollierte Überflutungen werden zunehmend als Maßnahme zum Hochwasserschutz genutzt und bieten gleichzeitig Lebensräume für bedrohte Arten.

In der Geschichte Basels spielt auch der Humanist Sebastian Castellio eine bedeutende Rolle. Im 16. Jahrhundert sammelte er Treibholz auf dem Rhein und wird mit einer Gedenktafel bei der St.-Alban-Kirche geehrt. Die Rheinschifffahrt nahm 1832 mit dem Dampfschiff Stadt Frankfurt ihren modernen Anfang, was die Anbindung Basels an den Handel und Transport stark verbesserte.

Die Umweltgeschichte des Rheins war jedoch nicht ohne Herausforderungen. Ein schwerer Umweltschaden trat 1986 zum Beispiel durch einen Brand in Schweizerhalle auf, was die Wasserqualität des Rheins erheblich beeinträchtigte. Glücklicherweise erholte sich der Fluss von diesem Vorfall schnell. Diese vielfältigen Facetten der Rheingeschichte zeigen, wie der Rhein nicht nur eine Wasserstraße, sondern ein pulsierendes Leben für die Region darstellt.

Quellen: Bazonline, Regionatur.

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Ort Basel, Schweiz
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