Mainzer Unimedizin kämpft um schwarze Null: Verluste drastisch gesenkt!

Mainz, Deutschland - Die Universitätsmedizin Mainz, die einzige Uniklinik in Rheinland-Pfalz, hat in den letzten Jahren mit erheblichen finanziellen Herausforderungen zu kämpfen gehabt. Der Vorstandsvorsitzende Ralf Kiesslich, der seit Anfang 2024 im Amt ist, äußerte in einem aktuellen Interview seine Überzeugung, dass die Klinik bis 2030 die „schwarze Null“ erreichen kann. Im Jahr 2024 gelang es der Unimedizin, ihr Defizit auf 96,7 Millionen Euro zu senken, was ein Rückgang im Vergleich zu knapp 114 Millionen Euro im Vorjahr darstellt. Dies markiert einen wichtigen Fortschritt für die Einrichtung, die in den vergangenen Jahren unter finanziellen Druck geraten war, wie n-tv berichtet.
Zu den Maßnahmen, die zur Reduzierung des Defizits beigetragen haben, zählen verbesserte Verhandlungen mit Kostenträgern und Krankenkassen, die zu höheren Vergütungen im ambulanten Bereich führten. Zudem wurde die Einführung von Zukunftsprogrammen zur Leistungsverbesserung angestoßen, darunter eine neue interdisziplinäre Ambulanz und eine zentrale Notaufnahme. Der Aufsichtsrat der Universitätsmedizin, unter dem Vorsitz von Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD), fordert ebenfalls die schwarze Null bis 2030.
Steigende Erlöse und geplante Neubauten
Die Erlöse aus medizinischen Leistungen sind steigend, geschützt durch geringere Ausgaben für Materialien, Energie und Baustoffe. Die Universitätsmedizin hat damit im Jahr 2024 ihren Gesamtumsatz erstmals auf über eine Milliarde Euro erhöht. Um die finanziellen Ziele weiter zu unterstützen, sollen auch bis 2025 die Defizite weiter reduziert werden, so die Vorstellungen von Kiesslich. Im gleichen Jahr wurden rund 62.000 Patientinnen und Patienten stationär behandelt, was einen Zuwachs von 1.000 im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Die Zahl der ambulant behandelten Patienten stieg sogar um 23 Prozent auf etwa 341.000.
Die Universitätsmedizin Mainz plant zudem umfangreiche Baumaßnahmen, die auf 2,2 Milliarden Euro geschätzt werden. Diese Investitionen sollen dazu dienen, die Uniklinik zu sanieren und modernisieren sowie einen zweiten Klinikstandort in der Draiser Senke in der Nähe des ZDF zu errichten. Der Bau wird jedoch mit Herausforderungen konfrontiert, insbesondere im Hinblick auf klimatische Beeinträchtigungen und die Frischluftzufuhr für die Stadt Mainz. Baurechtliche Fragestellungen werden derzeit mit der Stadt Mainz erörtert, die Entscheidung über das Projekt liegt beim Stadtrat. Umweltschützer kritisieren die Pläne, da die Errichtung eines großen Zentralgebäudes und Logistikzentrums in einem Naherholungsgebiet als ökologisch bedenklich erachtet wird, wie bibliomedmanager berichtet.
Zusammengefasst zeigt sich, dass die Universitätsmedizin Mainz entschlossen daran arbeitet, ihre finanzielle Lage zu stabilisieren und gleichzeitig in die Zukunft zu investieren. Trotz der Herausforderungen sind die Verantwortlichen optimistisch, dass die gesetzten Ziele bis zum Jahr 2030 erreicht werden können.
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Ort | Mainz, Deutschland |
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