Klinik-Krise in Merzig: FDP und CDU schlagen Alarm über Gesundheitsnotlage

Merzig-Wadern steht vor einer Gesundheitskrise: Insolvenzen der DRK-Kliniken und Forderungen nach Lösungen von Politikern.
Merzig-Wadern steht vor einer Gesundheitskrise: Insolvenzen der DRK-Kliniken und Forderungen nach Lösungen von Politikern. (Symbolbild/MS)

Mettlach, Deutschland - Der Kreis Merzig-Wadern sieht sich mit erheblichen Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung konfrontiert. Eine zentrale Rolle spielen dabei die aktuellen Krisen in der DRK-Klinik Mettlach und der Psychiatrie Merzig. Der FDP-Kreisverband kritisiert die Gesundheits- und Sozialpolitik des Saarlandes scharf und beschreibt sie als „eine Abfolge von Desastern“ (Saarbrücker Zeitung).

In der letzten Zeit wurde ein neuer Investor für die insolventen DRK-Kliniken in Rheinland-Pfalz gefunden. Gleichzeitig wird für Mettlach eine Verlegung der Geriatrie in die SHG-Klinik Merzig angestrebt. Allerdings wird die Schließung der Psychiatrie in Merzig als eine schwer vermittelbare Entscheidung angesehen, die viele Fragen aufwirft. Dies ist besonders problematisch, da die Psychiatrie in Merzig traditionell eine enge Zusammenarbeit mit der SHG pflegt, die über Jahrzehnte gewachsen ist (Saarnews).

Kritik an der Landesregierung

Die Kritik vonseiten der FDP ist nicht allein auf die Vergangenheit gerichtet. Ortsverbände der FDP in Mettlach wenden sich direkt gegen Bürgermeister Daniel Kiefer, dem sie mangelnde Initiative vor der Schließung vorwerfen. Die CDU fordert von der saarländischen Landesregierung tragfähige Lösungen und betont die Notwendigkeit eines transparenten Prozesses, damit die Bevölkerung nicht weiterhin von Krise zu Krise vertröstet wird. Der CDU-Vorsitzende Stefan Thielen hebt hervor, dass die Menschen im Landkreis klare Perspektiven verdienen (Saarbrücker Zeitung).

Minister Dr. Jung stellt die Notwendigkeit des Erhalts der Psychiatrie in den Vordergrund, sieht jedoch keine finanziellen Unterstützungen des Landes in Aussicht. Unterdessen investiert der Kreis seit 2023 etwa 20 Millionen Euro in die Gesundheitsversorgung, was jedoch auf Kosten von Förderungen für andere Bereiche wie Schulen oder Infrastruktur geht. Es gibt bislang lediglich vage Zusagen für mögliche Investitionszuschüsse vom Land, die in der aktuellen Situation als wertlos wahrgenommen werden (Saarnews).

Die Zukunft der Gesundheitsversorgung

Die Schließung der Psychiatrie in Merzig wäre bereits der dritte Verlust eines Krankenhausstandorts im Landkreis Merzig-Wadern in wenigen Jahren. Alwin Theobald, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, äußert sich besorgt über die mögliche Entwicklung und bezeichnet die Situation als alarmierendes Signal für die wirtschaftliche Notlage vieler Krankenhäuser im Saarland. Er kritisiert die Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Lauterbach als Bedrohung für kleine und spezialisierte Einrichtungen und fordert die saarländische Landesregierung auf, aktiv zu werden (Saarbrücker Zeitung).

Das Jahr 2025 könnte entscheidend für die Krankenhauslandschaft im Saarland werden. Die Anzeichen mehren sich, dass ohne eine Rückbesinnung auf tragfähige Konzepte und die Zusammenarbeit aller Beteiligten die Gesundheitsversorgung in der Region nicht nachhaltig gesichert werden kann (Saarnews).

Details
Ort Mettlach, Deutschland
Quellen