Brussels' Supercomputer Sofia: Revolutioniert Wettervorhersage für alle!
Die Vrije Universiteit Brussel nutzt den Supercomputer "Sofia" für KI-gesteuerte Wettervorhersagen zur Naturkatastrophenbewältigung.

Brussels' Supercomputer Sofia: Revolutioniert Wettervorhersage für alle!
Am 1. Dezember 2025 hat die Vrije Universiteit Brussel (VUB) ihren neuen Tier-1 Supercomputer „Sofia“ eingeweiht, der als leistungsstärkster Computer in Flandern gilt. Dieses hochmoderne System wird alle sechs Jahre von einer belgischen Universität betrieben, und in diesem Zyklus hat sich die VUB entschieden, den Fokus auf die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) zur Verbesserung von Wettervorhersagen zu legen. „Sofia“ gilt als zukunftsweisend, insbesondere im Hinblick auf die Reaktion auf Naturkatastrophen, wie die kürzliche Wasserbombe in Wallonien.
Der Supercomputer, der im Rechenzentrum Nexus in Zellik untergebracht ist, wird durch eine Investition der flämischen Landesregierung in Höhe von 8,6 Millionen Euro unterstützt. Hauptziel von „Sofia“ ist es, mithilfe erweiterter Rechenleistung Modelle zu trainieren, die eine schnellere Reaktion auf Wetteränderungen ermöglichen. Diese Vorhersagen können für Rettungsdienste und die Polizei von entscheidender Bedeutung sein, um rechtzeitig Entscheidungen über Evakuierungen zu treffen.
Innovationen in der Wettervorhersage
Neben „Sofia“ gibt es auch bedeutende Fortschritte durch neue KI-Techniken wie Googles GraphCast. Diese moderne Technik ermöglicht genauere und schnellere Wetterprognosen und kann Extremwetterereignisse besser vorhersagen. Laut einem Experten des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF) übertrifft GraphCast bestehende Methoden in vielen Bereichen. Die Technologie kann eine 10-Tages-Vorhersage in nur einer Minute auf einem KI-Prozessor erstellen und bietet somit erhebliche Vorteile gegenüber traditionellen Modellen, die aufgrund komplizierter Gleichungen viel Rechenzeit erfordern.
Die Fähigkeit von GraphCast, präzise Vorhersagen zu machen und dabei ressourcenschonend zu agieren, könnte die Art und Weise, wie Wetterdaten verarbeitet werden, revolutionieren. Besonders bemerkenswert ist, dass GraphCast erfolgreich Hurrikan Lee neun Tage im Voraus korrekt vorhersagte, während herkömmliche Modelle erst drei Tage später klare Signale lieferten.
Supercomputer vs. KI
Die Technologien von „Sofia“ und GraphCast stehen dabei nicht in direkter Konkurrenz, sondern ergänzen sich. GraphCast basiert auf einem auto-regressiven Konzept, wo Wetterparameter des nächsten Zeitpunkts anhand von zwei vorhergehenden Eingaben vorhergesagt werden. Dieses KI-System benötigt keinen Supercomputer, sondern läuft auf kleinen Tensor-Prozessoren. Während „Sofia“ auf hochauflösende Modelle und die Verarbeitung großer Datenmengen ausgelegt ist, bietet GraphCast schnellere Prognosen aus historischen Wetterdaten und kann damit effizient arbeiten.
Die Forscher sind sich einig, dass solche KI-Systeme eine Ergänzung zu bestehenden numerischen Modellen darstellen und potenziell Wetterprognosen kostengünstiger, schneller und zugänglicher machen können. Während GraphCast jedoch in vielen Supercomputertests überlegen war, zeigten sich Schwächen in der Einschätzung von Unsicherheiten, insbesondere bei langfristigen Vorhersagen.
Insgesamt verspricht das Zusammenspiel zwischen Supercomputern wie „Sofia“ und KI-Technologien wie GraphCast signifikante Fortschritte in der Wettervorhersage und -management, was für eine Vielzahl von Anwendungen und zur Vorbereitung auf zukünftige Naturkatastrophen von großer Bedeutung ist.
Für weitere Informationen können Sie die Artikel von VRT, Heise und Scinexx besuchen: VRT, Heise und Scinexx.