Nomadenteppiche in Dillingen: Ein Auktionsevent der besonderen Art!

Nomadenteppiche in Dillingen: Ein Auktionsevent der besonderen Art!

Die Sammler Yvonne und Robert Ney haben über Jahrzehnte hinweg eine beeindruckende Kollektion von Nomadenteppichen zusammengetragen, die jetzt im Kunstverein Dillingen ausgestellt und zum Verkauf angeboten wird. Die Teppiche stammen aus Persien, Anatolien und dem Kaukasus und reflektieren die reiche Kultur und Tradition der Nomaden, die sie gefertigt haben.

Robert Ney, der aus einer Familie kommt, die ein Einrichtungshaus in Dillingen führte, hat während seiner Reisen in die Ursprungsländer dieser Teppiche handverlesene Einzelstücke erworben. Diese Teppiche sind nicht aus Manufakturen entstanden, sondern wurden von Nomaden in traditioneller Handarbeit hergestellt. Bei der bevorstehenden Auktion, die am 7. Dezember stattfinden wird, erwartet der Kunstverein Einnahmen von bis zu 200.000 Euro, die für dringend benötigte Projekte des Vereins verwendet werden sollen. Wolfgang Birk, ein Vertreter des Kunstvereins, kündigte an, dass die Mittel unter anderem für eine Ausstellung von Schülerarbeiten aus dem Saarland eingesetzt werden sollen.

Die Vielfalt der Nomadenteppiche

Die Sammlung Ney umfasst rund 70 seltene Objekte, die als stille Enzyklopädie der Nomadenkultur beschrieben werden. Darunter finden sich filigrane Pferdedecken aus dem Kaukasus mit strenger Ornamentik sowie poetische Teppiche der Gashgai aus Südpersien, deren Linien musikalisch anmuten. Anatolische Gebetsteppiche strahlen spirituelle Wärme aus und geometrische Flachgewebe aus Zentralanatolien zeigen moderne Klarheit. Diese Teppiche sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch kulturelle Zeugnisse, die die Identität der Völker, die sie herstellen, widerspiegeln.

Nomadenteppiche haben praktische Anwendungen, beispielsweise als Isolierung oder Sitzgelegenheiten, und sind oft Teil feierlicher Anlässe wie Hochzeiten oder Zeremonien. Hauptmaterialien sind Wolle, Seide und Baumwolle, jedes mit seiner eigenen Bedeutung und Verwendung. Die Kunst der Teppichknüpfung folgt traditionellen Knotentechniken, wobei die Farbgebung und die Muster kulturell und symbolisch von Bedeutung sind.

Besondere Auktionsevents

Vor der Auktion sind die Teppiche am 5. und 6. Dezember 2025 von 14 bis 18 Uhr zur Vorbesichtigung geöffnet. Interessierte Käufer können ab dem 7. Dezember von 14 bis 18 Uhr mit einem Mindestgebot von einem Drittel des Schätzpreises mitbieten. Zudem besteht die Möglichkeit eines Sofortkaufes, wenn der Schätzpreis in voller Höhe gezahlt wird. Für weitere Informationen steht der Kunstverein unter kontakt@kunstverein-dillingen.de zur Verfügung.

In Zeiten von Globalisierung und Industrialisierung sind die traditionellen Techniken der Teppichherstellung bedroht. Dennoch gibt es ein wachsendes Bewusstsein für die Einzigartigkeit von handgeknüpften Teppichen und deren kultureller Bedeutung. Die Sammlung Ney bietet die Gelegenheit, ein Stück dieser faszinierenden Kultur zu erwerben und damit auch deren Fortbestand zu unterstützen.

Die faszinierende Welt der Nomadenteppiche entführt die Besucher in eine fast vergessene Lebensweise, die durch jede Faser der Teppiche lebendig wird. Die Auktion im Kunstverein Dillingen ist somit nicht nur ein Marktereignis, sondern auch eine Einladung, sich mit der kulturellen Tiefe und den Herausforderungen der Nomadenteppichkunst auseinanderzusetzen. Mehr Informationen über die Nomadenteppiche und deren Geschichte finden Interessierte bei Teppichbazar.