Rheinland-Pfalz startet Sieben-Punkte-Plan für besseren Hochwasserschutz

Ahrtal, Rheinland-Pfalz, Deutschland - Rheinland-Pfalz hat auf die verheerende Flutkatastrophe im Ahrtal reagiert und einen umfassenden Sieben-Punkte-Plan für den Hochwasserschutz entwickelt. Wie n-tv berichtet, präsentierte Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) heute in Mainz die neuen Pläne zur Hochwasservorsorge. In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 wurden bei diesem Unglück 136 Menschen in Rheinland-Pfalz und 49 in Nordrhein-Westfalen getötet. Tausende Häuser wurden zerstört und Infrastruktur wie Straßen und Brücken kamen teilweise abhanden.
Die Flutkatastrophe hatte zahlreiche Auswirkungen, die eine schnelle und zielgerichtete Reaktion erforderten. So musste die Überprüfung aller Systeme im Hochwasserschutz und der Hochwasservorsorge vorgenommen werden, damit künftige Katastrophen besser vorhergesehen und vermieden werden können. Der Sieben-Punkte-Plan stellt hierbei einen Meilenstein dar, der auf den Erkenntnissen aus der Katastrophe basiert und bestehende Konzepte weiterentwickelt.
Inhalt des Sieben-Punkte-Plans
Der geplante Maßnahmenkatalog umfasst wesentliche Punkte für den Hochwasserschutz. Zu den Kernpunkten gehören:
- Weiterentwicklung der Hochwassergefahren- und Risikokarten.
- Verbesserung der Risikokommunikation und Hochwassermeldedienste.
- Bildung von Hochwasserpartnerschaften zur gemeinsamen Hochwasservorsorge.
- Fachberatung Wasserwehr und Schulung der Katastrophenschutzstäbe.
- Verbesserung des Pegelmessnetzes und kommunale Warnpegel.
- Berücksichtigung von Hochwasser- und Starkregengefährdung in der Bauleitplanung.
- Bewertung des Hochwasserrisikos für menschliche Gesundheit, wirtschaftliche Tätigkeit, Umwelt und Kulturerbe.
Diese Maßnahmen sind nicht nur für den Ahrkreis von Bedeutung. Die Ministerin betonte die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft, um die Lebensqualität und Sicherheit der Menschen in der Region nachhaltig zu verbessern. Der Wiederaufbau nach der Katastrophe wird Jahre in Anspruch nehmen.
Fortlaufende Maßnahmen und Investitionen
Bereits seit den 1990er Jahren wurden rund 1,2 Milliarden Euro in Hochwasserschutzanlagen und Wasserrückhalt investiert. Der Plan zur Hochwasservorsorge wird fortgeschrieben und soll über Gemeinde- und Kreisgrenzen hinweg fortentwickelt werden. Dazu gehört auch die Einführung eines hochmodernen Hochwassermeldedienstes für große Gewässer sowie eine bundesweit einmalige Frühwarnung für kleinere Gewässer, wie mkuem.rlp.de hervorhebt.
Darüber hinaus wurde das Kompetenzzentrum Hochwasservorsorge und Hochwasserrisikomanagement (KHH) im Jahr 2018 gegründet. Auch zur Verbesserung der Fördermöglichkeiten für Wasserrückhalt und Hochwasserschutzmaßnahmen sind bereits Schritte unternommen worden. So wurden in der Zwischenzeit 276 Bauanträge und Voranfragen bearbeitet, mit einer durchschnittlichen Bearbeitungszeit von nur 1,5 Wochen.
Katrin Eder machte deutlich, dass trotz umfangreicher Vorsorgemaßnahmen keine absolute Sicherheit gewährleistet werden könne. Dennoch sind die neuen Initiativen und der Sieben-Punkte-Plan ein wichtiger Schritt, um innovative Konzepte für den Hochwasserschutz in Rheinland-Pfalz zu etablieren.
Details | |
---|---|
Ort | Ahrtal, Rheinland-Pfalz, Deutschland |
Quellen |