Rheinland-Pfalz im ADFC-Test: Radfahrer fühlen sich stark benachteiligt!

Trier, Rheinland-Pfalz, Deutschland - Rheinland-Pfalz hat beim aktuellen ADFC-Fahrradklima-Test 2024 ein alarmierendes Ergebnis erzielt und belegt den vorletzten Platz unter den Flächenländern mit einer Schulnote von 4,2. Nur Berlin schneidet schlechter ab, wie SWR berichtet. Das Bundesland wurde im Test, der von September bis November 2024 durchgeführt wurde, umfassend bewertet: Rund 213.000 Radfahrer:innen haben die Fahrradfreundlichkeit in ihren Städten und Gemeinden beurteilt. Der ADFC sieht zwingenden Handlungsbedarf in der Radverkehrsförderung in Rheinland-Pfalz.
Die Zahlen belegen ein besorgniserregendes Bild für die Städte im Land. Während Radfahrer in Hessen und Baden-Württemberg ihre Infrastruktur im Schnitt mit 3,8 bewerten, liegt Rheinland-Pfalz deutlich darunter. Trier beispielsweise erhält die Note 4,43 und belegt damit den 37. Platz von 42 in der Kategorie der Städte über 50.000 Einwohner. Ludwigshafen schneidet mit 4,28 ebenfalls schlecht ab.
Details zu den Stadtbewertungen
Die Fahrradklima-Bewertungen zeigen regionale Unterschiede und spezifische Problempunkte. Windhagen erreicht mit 4,91 den vorletzten Platz in ihrer Größenklasse. In Pirmasens werden schmale Fahrradwege kritisiert; Zweibrücken hingegen bemängelt die Ampelschaltung für Radfahrer. Kaiserslautern schneidet etwas besser ab, jedoch wird auch hier die schlechte Beschilderung als negativ bewertet. Koblenz hat sich von 4,7 in 2020 auf 4,0 verbessert, während Mainz stagnierend mit 3,97 im bundesweiten Mittelfeld bleibt. Ein positives Beispiel stellt Landau dar, das mit 3,34 den 18. Platz von 429 in ihrer Größenklasse einnimmt und als eine der fahrradfreundlichsten Kommunen Deutschlands gilt.
Die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests helfen nicht nur, die Erfolge der Radverkehrsförderung zu bewerten, sondern liefern auch lebensnahe Rückmeldungen für Verkehrsplaner:innen und politisch Verantwortliche. Teilnehmer:innen geben wertvolle Hinweise zur Verbesserung der Infrastruktur, was zeigt, dass es dringend an der Zeit ist, die Situation für Radfahrer:innen in Rheinland-Pfalz zu verbessern.
Forderungen des ADFC
Der ADFC hat daher klare Forderungen formuliert: Mehr Engagement von Land und Kommunen für den Radverkehr ist notwendig. Der Verband plädiert für mehr Personal, Investitionen in die Infrastruktur und die Festlegung klarer Ziele für die Radverkehrsförderung. Dieser Bedarf wird unterstrichen durch die Tatsache, dass der ADFC-Fahrradklima-Test eine der größten Befragungen zum Radfahrklima weltweit ist und bereits zum elften Mal stattfand. Die nächste Umfrage ist für 2026 angesetzt, und die Ergebnisse 2024 werden im Frühjahr 2025 veröffentlicht, um weiteren Druck auf die Entscheidungsträger zu erzeugen.
Mit insgesamt 27 Fragen und fünf Zusatzfragen ist die Umfrage ein umfassendes Instrument, um den Zustand des Radverkehrs in Deutschland zu ermitteln. Die grundlegenden Erkenntnisse sind nicht nur für spezifische Städte relevant, sondern könnten auch als Wegweiser für transformative Maßnahmen in der Radverkehrspolitik auf Landes- und Bundesebene genutzt werden. Die fortschreitende Verbesserung der Radinfrastruktur könnte sowohl die Lebensqualität der Bürger:innen steigern als auch ein umweltfreundlicheres Verkehrsverhalten fördern.
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Ort | Trier, Rheinland-Pfalz, Deutschland |
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