Protest gegen Amazon: Luxemburg fordert faire Bedingungen und Steuern!

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Am 25. November 2025 protestieren NGOs in Luxemburg gegen Amazon wegen geplanter Entlassungen und Steuervermeidung.

Am 25. November 2025 protestieren NGOs in Luxemburg gegen Amazon wegen geplanter Entlassungen und Steuervermeidung.
Am 25. November 2025 protestieren NGOs in Luxemburg gegen Amazon wegen geplanter Entlassungen und Steuervermeidung.

Protest gegen Amazon: Luxemburg fordert faire Bedingungen und Steuern!

Am Freitag, dem 25. November 2025, versammelten sich etwa 30 Personen in Luxemburg, um gegen Amazon zu protestieren. Die Aktion fand im Rahmen des internationalen Protesttages „Make Amazon Pay“ statt, der weltweit anlässlich des Black Friday organisiert wurde. Der Protest wurde von einem Bündnis aus NGOs, gemeinnützigen Organisationen und politischen Gruppen ins Leben gerufen, darunter Greenpeace, Action Solidarité Tiers Monde, Citizens for Ecological Learning & Living, Collectif Palestine Luxembourg, Jonk OGBL und Déi Lénk. Diese Initiative fordert grundlegende Veränderungen in den Bereichen Steuern, Umwelt und Arbeitsrechte. Lessentiel berichtet über die Hintergründe der Protestaktion.

Ein zentraler Anlass für den Protest waren die angekündigten Entlassungen von zehn Prozent der Belegschaft in Luxemburg. Demonstrierende kritisierten Amazon dafür, nationale, europäische und internationale Vorschriften zu verletzen, und verwiesen auf eine Geldstrafe von 746 Millionen Euro wegen der Nichteinhaltung von Datenschutzbestimmungen. Laut RTL warf Amazon darüber hinaus vor, als schlechter Steuerzahler zu agieren und den Wasser-, Energie- und Ressourcenverbrauch zu verschleiern. Auch die Unterstützung von Israel durch die Bereitstellung von Rechenzentren wurde angeprangert.

Globale Proteste gegen Amazon

Die Proteste in Luxemburg sind Teil einer größeren internationalen Bewegung, die in über 30 Ländern auf sechs Kontinenten durchgeführt wird. An diesem Tag fordern Tausende von Arbeitnehmer*innen, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen, darunter auch internationale Stimmen wie die von Christy Hoffman von UNI Global Union, faire Entlohnung und Anerkennung von Gewerkschaften durch Amazon. Die Globalisierung der Proteste, die sich gegen Steuermissbrauch, schlechte Arbeitsbedingungen, niedrige Löhne und aggressive Gewerkschaftsbekämpfung richten, wird von Attac dokumentiert.

In den letzten Jahren wurde Amazon für die schlechten Arbeitsbedingungen und psychische Belastungen seiner Mitarbeiter kritisiert, während die Gewinne des Unternehmens zu Beginn des Jahres 2024 um das Dreifache gestiegen sind. Julian Bernstein von Etika stellte fest, dass Amazons Sitz in Luxemburg dem Unternehmen massive Steuervergünstigungen ermöglicht. Ein Rechtsstreit mit der Europäischen Kommission wurde beigelegt, ohne dass Luxemburg für illegale Steuervergünstigungen verurteilt wurde, obwohl die Kommission 2017 festgestellt hatte, dass fast drei Viertel der Gewinne nicht besteuert wurden und gefordert hatte, 250 Millionen Euro plus Zinsen von Amazon zurückzufordern.

Kritik an der Luxemburger Regierung

Die Protestierenden richteten ihren Unmut auch gegen den luxemburgischen Premierminister Luc Frieden, dem vorgeworfen wird, die US-Techbranche massiv zu unterstützen und Umweltbedenken zu verharmlosen. Der Protest hat das Ziel, Amazons Verhalten zu hinterfragen und deutlich zu machen, dass es im Widerspruch zu den Werten Luxemburgs und der EU steht. Die niedrigere Teilnehmerzahl in Luxemburg reduzierte laut Magali Paulus von Cell nicht die Solidarität unter den Aktivist*innen, die sich trotz der bescheidenen Anzahl für die oben genannten Anliegen stark machen.

Die Proteste anlässlich des Black Friday zeigen, dass die konkurrierenden Interessen des globalen Handels und die Bedürfnisse der Arbeitnehmer*innen sowie des Umweltschutzes nicht länger ignoriert werden dürfen. Die Forderungen, die Amazon an diesem Tag von verschiedenen Organisationen und Teilnehmern entgegengebracht wurden, zielen darauf ab, das Unternehmen zu einem Umdenken in Bezug auf Steuern, Umwelt- und Arbeitsrechte zu bewegen.