EU-Umweltminister diskutieren wegweisende Recycling-Vorgaben für Autos

EU-Umweltminister beraten am 17.06.2025 in Luxemburg über neue Recycling-Vorgaben für Autos zur Förderung der Kreislaufwirtschaft.
EU-Umweltminister beraten am 17.06.2025 in Luxemburg über neue Recycling-Vorgaben für Autos zur Förderung der Kreislaufwirtschaft. (Symbolbild/MS)

Luxemburg, Luxemburg - Am Dienstag beraten die EU-Umweltminister in Luxemburg über neue Recycling-Vorgaben für Autos, die eine bedeutende Veränderung im Automobilsektor anstoßen könnten. Diese Beratungen beginnen um 9.30 Uhr und werden von Umweltminister Carsten Schneider (SPD) vertreten, der für die deutsche Bundesregierung an der Sitzung teilnimmt. Die Vorschläge der EU-Kommission zielen darauf ab, die Reparaturmöglichkeiten und die Wiederverwertung von Materialien in Fahrzeugen zu verbessern. Der große Plan sieht vor, dass Autos so konstruiert werden, dass Einzelteile leichter ausgebaut und ersetzt werden können, um den Recyclingprozess zu erleichtern. Laut stern.de könnte ein Viertel des in neu produzierten Fahrzeugen verwendeten Plastiks aus recyceltem Kunststoff stammen.

Die EU-Kommission hat in diesem Zusammenhang eine umfassende Überarbeitung der Regeln für die Wiederverwendung, das Recycling und die Verwertung von Fahrzeugen vorgeschlagen. Dieser neue Verordnungsentwurf zielt darauf ab, den Zugang zu Ressourcen zu verbessern und gleichzeitig umwelt- sowie klimabewusste Ziele zu fördern. Zudem wird erwartet, dass die Zunahme emissionsfreier Fahrzeuge eine steigende Nachfrage nach Rohstoffen zur Folge hat. Dies könnte auch wirtschaftliche Vorteile bringen, wie beispielsweise geschätzte Nettoeinnahmen von 1,8 Milliarden Euro bis 2035 sowie die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze und Verbesserungen in der Abfallwirtschaft, wie germany.representation.ec.europa.eu berichtete.

Recycling-Vorgaben im Detail

Die neuen Vorgaben beinhalten eine Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung der Rohstoffrückgewinnung, insbesondere bei Kunststoffen, Stahl und Aluminium. Diese Forderungen sind Teil eines größeren Plans, der die Kreislaufwirtschaft bei der Gestaltung von Fahrzeugen vorantreiben soll. Erkenntnisse zeigen, dass jährlich über sechs Millionen Fahrzeuge in Europa das Ende ihrer Lebensdauer erreichen, was zur Umweltverschmutzung beiträgt. Um diesen negativen Auswirkungen entgegenzuwirken, wird eine jährliche Verringerung der CO2-Emissionen um 12,3 Millionen Tonnen bis 2035 angestrebt.

Ein weiterer zentraler Punkt des Vorschlags ist die verstärkte Verantwortung der Autobauer für das Recycling ihrer verschrotteten Fahrzeuge. Zukünftige Regelungen sollen sicherstellen, dass Hersteller einheitlichen Anforderungen unterliegen und dadurch die Durchsetzung der Vorschriften verbessert wird. Darüber hinaus wird der Anwendungsbereich auf Motorräder, Lastkraftwagen und Busse ausgeweitet, um eine umfassende Lösung für die gesamte Automobillandschaft bereitzustellen.

Nach einer Einigung der Umweltminister auf eine gemeinsame Position wird eine Verhandlung mit dem Europaparlament folgen, um die Vorschläge weiter voranzubringen. Diese Maßnahmen stehen im Einklang mit dem europäischen Grünen Deal und dem Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft, wodurch Europa seine führende Rolle im globalen Umweltschutz weiter festigen möchte. Insgesamt stellt die neue Verordnung eine essenzielle Entwicklung dar, die den ökologischen Fußabdruck des Straßenverkehrs erheblich verringern könnte.

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Ort Luxemburg, Luxemburg
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