Protest gegen Waldverkauf: Merzigs grüne Lunge in Gefahr!
Protest der NABU Merzig gegen den geplanten Verkauf von 80 Hektar Waldfläche in Merzig-Wadern zum Schutz der nachhaltigen Waldbewirtschaftung.

Protest gegen Waldverkauf: Merzigs grüne Lunge in Gefahr!
Die geplanten Verkäufe von Waldflächen durch die Stadt Merzig haben zu heftigen Protesten und Sorgen unter Naturschutzorganisationen geführt. Laut einem aktuellen Bericht von der Saarbrücker Zeitung wurde in einer amtlichen Bekanntmachung im Mitteilungsblatt „Neues aus Merzig“ Ende Mai ein „Aufruf zur Interessenbekundung“ veröffentlicht. Die Stadt plant den Verkauf einer rund 80 Hektar großen Waldfläche, die sich nahe der L 158 zwischen Mettlach und dem kleinen Potsdamer Platz erstreckt. Diese Fläche, die sowohl auf Besseringer als auch auf Merziger Bann liegt, grenzt an andere Waldgebiete in der Umgebung von Britten und Hausbach.
Die geplante Waldfläche wird in der Ausschreibung als naturnahe Mischwaldfläche beschrieben und umfasst über 130-jährige Buchen und Kiefern. Diese Bestände gelten als wertvolle Grundlage für nachhaltige Waldbewirtschaftung, was umso bemerkenswerter ist, da Merzig bereits einen der innovativsten öffentlichen Forstbetriebe in Deutschland betreibt. Die Stadt besitzt etwa 2.500 Hektar Wald und ist damit der größte kommunale Waldbesitzer im Saarland. Im Jahr 1999 erhielt Merzig die Zertifizierung nach Naturland-Kriterien und ist damit die erste Stadt im Saarland sowie die sechste in Deutschland mit einer solchen Auszeichnung, wie die Stadt Merzig auf ihrer Webseite erklärt Merzig.de.
Nachhaltigkeit in Merzig
In Zusammenarbeit mit Umweltverbänden hat die Stadt ein Naturwaldbewirtschaftungskonzept entwickelt, das den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ansprüchen an den Wald gerecht werden soll. Ziel hierbei ist die Förderung der natürlichen Waldgesellschaft, die durch die speziellen geologischen und klimatischen Bedingungen im Merziger Raum geprägt ist. Die Standortfaktoren wie Mittlere Buntsandstein und Oberer Muschelkalk sowie ein subatlantisches Klima mit durchschnittlich 850 mm Jahresniederschlag haben über Jahrtausende eine spezifische Flora und Fauna hervorgebracht.
Die Entwicklung von nachhaltig bewirtschafteten Wäldern ist nicht nur gut für die Natur, sondern soll auch wirtschaftliche Vorteile bringen, die in den kommenden Jahrzehnten sichtbar werden könnten. Trotz dieser Ansätze zur nachhaltigen Bewirtschaftung hat der geplante Verkauf der Waldfläche Besorgnis ausgelöst. Naturschutzgruppen, einschließlich des NABU Merzig, haben ihre Bedenken geäußert und fordern die Stadt dazu auf, die Waldflächen im Sinne der ökologischen Vielfalt zu erhalten und nicht zu verkaufen.
Es bleibt abzuwarten, wie die Stadt Merzig auf die Proteste reagieren wird und ob die Verkaufspläne möglicherweise zurückgezogen oder angepasst werden. Die Entscheidung könnte Auswirkungen auf die Naturschutzpolitik und die nachhaltige Entwicklung in der Region haben.