Krise im Saarland: Gefängnisse fast überfüllt – Was jetzt geplant wird!

In Ottweiler ist die Gefängnissituation angespannt: hohe Belegungszahlen und Pläne für ein neues Gebäude mit 40 Plätzen bis 2028.
In Ottweiler ist die Gefängnissituation angespannt: hohe Belegungszahlen und Pläne für ein neues Gebäude mit 40 Plätzen bis 2028. (Symbolbild/MS)

Ottweiler, Deutschland - Die Gefängnisse im Saarland stehen vor einer kritischen Situation. Laut einem aktuellen Bericht der Saarbrücker Zeitung sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung am 26. Juli 2025 bereits 904 von 973 Haftplätzen belegt, was einer Auslastung von etwa 93% entspricht. Diese Zahlen verdeutlichen die angespannten Bedingungen in den saarländischen Justizvollzugsanstalten, insbesondere angesichts der Tatsache, dass am 30. Juli lediglich zwei Plätze weniger belegt waren.

Die Justizministerien des Saarlandes haben die dortige Belegungssituation als kritische Belastung anerkannt und auf die Schwankungen in den Zahlen hingewiesen. Im Jahr 2023 war die Belegung gegen Monatsende regelmäßig hoch, was auf einen anhaltenden Trend hinweist. Das Saarland belegt den fünften Platz in Deutschland hinsichtlich der Gefängnisauslastung, während die bundesweite Auslastung bei 86% liegt, mit insgesamt 60.391 von 70.279 Haftplätzen, die aktuell belegt sind.

Vergleich zur bundesweiten Situation

Die Auslastung im Saarland ist höher als in vielen anderen Bundesländern, darunter Baden-Württemberg, Bremen, Hamburg und Rheinland-Pfalz. Letzteres führt mit einer alarmierenden Auslastung von 99,5%, da dort 3.180 von 3.196 Plätzen belegt sind. Diese hohe Auslastung in Rheinland-Pfalz ist teils darauf zurückzuführen, dass dort Maßnahmen wie die Mehrfachbelegung von Hafträumen und offene Vollzugsstrafen für Ersatzfreiheitsstrafen eingesetzt werden. Im Saarland sind solche Maßnahmen jedoch vorerst nicht geplant.

Das Gesetz ermöglicht zwar die vorübergehende gemeinschaftliche Unterbringung von Häftlingen, aber derzeit war dies in den saarländischen Gefängnissen nicht erforderlich. Dennoch zeigen die Behörden Fortschritte in der freiwilligen Gemeinschaftsunterbringung sowohl im geschlossenen als auch im offenen Vollzug.

Zukünftige Entwicklungen und Baupläne

Inmitten dieser Herausforderungen plant das saarländische Justizministerium den Bau eines neuen Gebäudes mit 40 Plätzen in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Ottweiler. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, die angespannte Belegungssituation zu entschärfen. Die Bauarbeiten sollen bis 2028 abgeschlossen sein. Ein europaweites Vergabeverfahren für das Planungsteam wurde bereits erfolgreich durchgeführt, und die erste Vorplanung wird im aktuellen Quartal erwartet. Die konkreten Kosten für das Projekt werden nach Genehmigung der Planung bekannt gegeben.

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Ort Ottweiler, Deutschland
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