Neunkirchen ehrt Toleranzhelden mit dem Alex-Deutsch-Preis 2025!

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Der Alex-Deutsch-Preis ehrt Toleranz und Menschlichkeit in Neunkirchen, verliehen am 4.11.2025 im Landratsamt Ottweiler.

Der Alex-Deutsch-Preis ehrt Toleranz und Menschlichkeit in Neunkirchen, verliehen am 4.11.2025 im Landratsamt Ottweiler.
Der Alex-Deutsch-Preis ehrt Toleranz und Menschlichkeit in Neunkirchen, verliehen am 4.11.2025 im Landratsamt Ottweiler.

Neunkirchen ehrt Toleranzhelden mit dem Alex-Deutsch-Preis 2025!

Am 4. November 2025 fand die vierte Verleihung des Alex-Deutsch-Preises im historischen Sitzungssaal des Landratsamts Ottweiler statt. Landrat Sören Meng eröffnete die Veranstaltung mit einer bewegenden Ansprache, die an die Worte des Auschwitz-Überlebenden Alex Deutsch erinnerte. Der Preis wird seit 2017 vom Landkreis Neunkirchen in Zusammenarbeit mit der Alex-Deutsch-Stiftung verliehen und zielt darauf ab, Personen oder Gruppen zu würdigen, die sich für Toleranz, Menschlichkeit und demokratische Werte einsetzen. Bei der Veranstaltung waren zahlreiche Ehrengäste anwesend, darunter Landtagspräsidentin Heike Winzent und Doris Deutsch, die Witwe von Alex Deutsch.

In seiner Eröffnungsrede betonte Meng die Zerbrechlichkeit von Frieden und Verständigung. Er appellierte an die Anwesenden, die Verantwortung zu übernehmen und die Werte von Menschlichkeit und Toleranz zu verteidigen. Der Preis wird somit als Auftrag verstanden, diese Prinzipien aktiv zu leben und zu fördern.

Die Preisträger des Jahres 2025

In diesem Jahr wurden erstmals drei Preise verliehen, die die unterschiedlichen Ansätze zur Förderung von Demokratie und jüdischem Leben würdigen:

  • Die Evangelische Kita Steinbach erhielt eine Auszeichnung für gelebte Demokratie im Alltag.
  • Die Gemeinschaftsschule Quierschied wurde für ihr Jahresprojekt „Schule des Erinnerns“ geehrt.
  • Roland Rixecker wurde für sein außergewöhnliches Engagement gegen Antisemitismus und für das jüdische Leben im Saarland ausgezeichnet.

Rixecker hat eine Meldestelle für antisemitische Vorfälle eingerichtet und arbeitet eng mit dem Bundesbeauftragten Felix Klein zusammen. Dies verdeutlicht, wie wichtig der Kampf gegen Antisemitismus auch in der heutigen Zeit ist.

Ein kulturelles und historisches Gedenken

Die Veranstaltung erhielt durch den Auftritt der Schulband der Klasse 7b der Alex-Deutsch-Schule eine besondere Note. Sie präsentierten einen eigens komponierten „Alex-Deutsch-Song“. Peter Henkel, der Leiter des Historischen Museums Saar, hielt außerdem eine Festrede über die Bedeutung von Zeitzeugen, in der er die Notwendigkeit betonte, die Lehren aus der Vergangenheit nicht zu vergessen.

Ein besonderes symbolisches Kunstwerk, die Skulptur „Zwei Hände – zwei Nummern – ein Stein“, erinnert an die Freundschaft zwischen Karl Löb und Alex Deutsch, die beide in Auschwitz Zwangsarbeit leisten mussten. Diese Skulptur steht als Mahnmal für die Schrecken des Holocausts und die Notwendigkeit des Erinnerns.

Antisemitismus heute

Das aktuelle Phänomen des Antisemitismus bleibt nach wie vor ein drängendes Problem in der Gesellschaft. Übergriffe auf jüdische Menschen und Einrichtungen, sowie die zunehmende antisemitische Hetze in sozialen Medien sind besorgniserregende Entwicklungen. Insbesondere die Anschläge von Halle im Jahr 2019 und antisemitische Vorfälle bei Demonstrationen gegen Israel 2021 verdeutlichen die Komplexität und Zunahme antisemitischer Gewalt.

Laut der Konrad-Adenauer-Stiftung ist der Kampf gegen Antisemitismus und die Solidarität mit jüdischen Menschen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Bildungsmaßnahmen und öffentliche Debatten erfordert, um das Bewusstsein zu schärfen und eine offene, tolerante Gesellschaft zu fördern. Jüdisches Leben existiert bereits seit über 1700 Jahren in Deutschland und bereichert die Gesellschaft durch Vielfalt und Kultur. Daher ist es unerlässlich, diesen Themen auch in Schulprojekten und der Geschichtsvermittlung einen hohen Stellenwert einzuräumen.

Die Verleihung des Alex-Deutsch-Preises setzt ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus und für die Werte, die Alex Deutsch während seines Lebens vertreten hat. Es zeigt, dass die Erinnerungsarbeit und der Einsatz für die Menschenrechte niemals aufhören dürfen.

Für weitere Informationen zu den Aktivitäten gegen Antisemitismus besuchen Sie die Konrad-Adenauer-Stiftung. Details zur Preisverleihung finden Sie in der Saarbrücker Zeitung. Mehr über die Geschichte von Auschwitz können Sie auf Answers.com erfahren.