Traditionsbetrieb Voit vor dem Aus: Krisen schütteln die Autozulieferer!
Automobilzulieferer Voit aus St. Ingbert steht kurz vor der Insolvenz. Entdecken Sie die Hintergründe der Krise im Saarland.

Traditionsbetrieb Voit vor dem Aus: Krisen schütteln die Autozulieferer!
Der saarländische Automobilzulieferer Voit steht vor dem Aus. Wie HNA berichtet, haben Übernahmeinteressenten die finanziellen und strategischen Erwartungen nicht erfüllen können, was eine Rettung des Unternehmens zusätzlich erschwert. Vor allem der Rückzug des Hauptkunden ZF Friedrichshafen hat Voit stark getroffen, da das Unternehmen bis Ende 2028 plant, bis zu 14.000 Stellen in Deutschland abzubauen. Damit ist Voit nicht nur von einer akuten existenziellen Krise betroffen, sondern steht auch im Kontext einer sich abzeichnenden größeren Problematik innerhalb der gesamten Automobilindustrie.
Gegründet im Jahr 1947 als Familienbetrieb in St. Ingbert, gehört Voit zu den zwölf größten Unternehmen des Saarlandes und beschäftigt insgesamt 2000 Mitarbeiter, davon rund 1000 am Hauptsitz. Das Unternehmen hat sich auf Aluminium-Druckguss spezialisiert und beliefert große Autobauer wie Audi, BMW, Mercedes, VW, Ford, Chrysler, Jaguar und Land Rover. Aufgrund der akuten wirtschaftlichen Schwierigkeiten stellte Voit am 31. Oktober 2025 einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung. Der vorläufige Sachwalter, Martin Kaltwasser von der Kanzlei Lieser, wird nun die nächsten Schritte koordinieren.
Gründe für die Insolvenz
Die Gründe für die Insolvenz sind vielfältig und beinhalten unter anderem den Ukrainekonflikt, der zu Lieferengpässen geführt hat, sowie einen signifikanten Nachfragerückgang. Hohe Energiepreise und Arbeitskosten plagen nicht nur Voit, sondern auch viele andere Unternehmen der Branche. Die Automobilzulieferer kämpfen mit sinkender Profitabilität und düsteren Aussichten, wie Manager Magazin berichtet. Der langsame Umstieg auf Elektrofahrzeuge und die gesunkene Nachfrage nach diesen Autos, besonders nach der Abschaffung der Umweltprämie, verstärken zudem die Unsicherheit in der Branche.
Voits Insolvenz ist nicht als Einzelfall zu betrachten. Vielmehr deutet alles darauf hin, dass es in der Zuliefererbranche in näherer Zukunft zu weiteren Insolvenzen und Stellenabbau kommen wird. Ab Januar 2026 sollen die verbleibenden Mitarbeiter in eine von ZF mitfinanzierte Transfergesellschaft wechseln, während die Produktion voraussichtlich am 30. September 2026 eingestellt werden soll. Diese Entwicklungen werfen ein grelles Licht auf die Herausforderungen, vor denen die gesamte Automobilindustrie in Deutschland und Europa steht.