Neues Grabfeld für Sternenkinder: St. Ingberts einfühlsame Lösung!

Die Stadtverwaltung St. Ingbert plant die Gestaltung eines Gemeinschaftsgrabes für Sternenkinder auf dem Waldfriedhof, um trauernden Eltern einen Erinnerungsort zu bieten.
Die Stadtverwaltung St. Ingbert plant die Gestaltung eines Gemeinschaftsgrabes für Sternenkinder auf dem Waldfriedhof, um trauernden Eltern einen Erinnerungsort zu bieten. (Symbolbild/MS)

St. Ingbert, Deutschland - Die Stadt St. Ingbert setzt mit einem neu angelegten Grabfeld für Sternenkinder auf dem Waldfriedhof ein Zeichen des Mitgefühls und der Unterstützung für betroffene Eltern. Erst vor zwei Jahren wurde der Ort geschaffen, der für die Beisetzung von Kindern gedacht ist, die während der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt verstorben sind. Der Friedhofsmeister kündigte an, dass das Grabfeld zunächst provisorischen Charakter haben soll und plant die Schaffung eines hellen Steins in der Mitte des Bereichs. Im Saarland ist es wichtig zu beachten, dass keine Bestattungspflicht für Fehlgeburten existiert, es sei denn, das Kind hat ein Gewicht von mindestens 500 Gramm oder die 24. Schwangerschaftswoche wurde erreicht, wie auf der Seite des saarländischen Gesundheitsministeriums erläutert wird (saarland.de).

Ein gesellschaftliches Umdenken hat in den letzten Jahren stattgefunden und fördert Beerdigungen, bei denen die Eltern aktiv in den Prozess integriert werden. Bereits seit vielen Jahren ermöglicht St. Ingbert die Bestattung von Sternenkindern in bestehenden Familiengräbern. Das neue Gemeinschaftsgrab soll den trauernden Eltern ein wohnortnahes Erinnerungsfeld bieten, wo sie ihren Schmerz und ihre Erinnerungen teilen können. Eltern erhalten zudem die Möglichkeit, den Bereich über dem Grab ihres Kindes individuell zu gestalten, was einen personalisierten Ansatz zur Trauerbewältigung darstellt.

Gestaltung des Grabfeldes

Die Friedhofskommission hat sich in ihrer letzten Sitzung mit der Gestaltung des Grabfeldes beschäftigt und plant, verschiedene Steinmetze zur Einreichung von Entwürfen einzuladen. Die Entscheidung über die Vergabe der Aufträge soll nach der Sommerpause im September getroffen werden. Eine ringförmige Bepflanzung zwischen den Gräbern und dem zentralen Stein wird von der Friedhofsverwaltung gepflegt. Auf den Granitsteinen der Umfassung wird Platz für die Gravur von Namen und Todesdatum geschaffen, um den Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen.

Die Stadtverwaltung von St. Ingbert erhebt bis zum Alter von 18 Jahren keine Gebühren von den Eltern verstorbener Kinder. Dieser Schritt zeigt das Engagement der Stadt, Trauernde in einer schwierigen Zeit finanziell zu entlasten. Parallel zu der Entwicklung der Bestattungskultur im Saarland, die in den letzten Jahren einen Wandel hin zu Urnengräbern und Baumbestattungen erlebt hat, wird die Pflege des Waldfriedhofs von den Ortsratsmitgliedern gelobt. Dessen parkartiges Erscheinungsbild wird als besonders wohltuend für die Trauerarbeit betrachtet.

Der vorangegangene Wandel in der Bestattungskultur wird auch im saarländischen Bestattungsgesetz reflektiert, das seit 2004 in Kraft ist und verschiedene Regelwerke zur Normierung des Friedhofs-, Bestattungs- und Leichenwesens zusammenführt. Es verfolgt das Ziel, Rechtsklarheit für alle an Bestattungen beteiligten Institutionen und Personen zu schaffen. Dabei bleibt die Achtung der Würde des Menschen über den Tod hinaus ein zentraler Leitgedanke, der in der Regelung des Bestattungswesens fest verankert ist.

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Ort St. Ingbert, Deutschland
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