Intelligente Maßnahmen: Bad Homburg kämpft gegen Hochwassergefahr!

Bad Homburg optimiert Hochwasserschutz durch intelligente Umleitungen und nachhaltige Maßnahmen zur Starkregenvorsorge.
Bad Homburg optimiert Hochwasserschutz durch intelligente Umleitungen und nachhaltige Maßnahmen zur Starkregenvorsorge. (Symbolbild/MS)

Bad Homburg, Deutschland - In Bad Homburg hat die Stadtverwaltung höchste Priorität auf den Hochwasserschutz und die Vorsorge bei Starkregen gelegt. Der Ausschuss für Klimaschutz und Umwelt hat während einer Sitzung einen Statusbericht von Dr. Jonas Laudan und Doris Klenk vorgestellt, in dem aktuelle Maßnahmen zur Abwehr von Hochwasser erläutert wurden. Ziel ist es, Oberflächenwasser durch intelligente Steuerungen zu bändigen, um Überschwemmungen zu vermeiden, berichtet FNP.

Eine der innovativen Konzepte ist, Wasser gezielt in den Schlosspark zu lenken, wobei der Denkmalschutz berücksichtigt werden muss. Die Stadt verfolgt einen umfassenden Ansatz, bei dem auch bei Straßensanierungen der Hochwasserschutz fest eingeplant wird. Allerdings ist die ideale Dimensionierung der Kanäle so, dass Überflutungen nicht vollständig ausgeschlossen sind. Momentan werden in Bad Homburg mehrere Wasserrückhalt- und Ableitmaßnahmen, insbesondere im Stadtwald, bearbeitet.

Maßnahmen zur Hochwasservorsorge

Ein Beispiel für die präventiven Maßnahmen ist die geplante Erhöhung des „Erlenwegs“ um 80 Meter, um Wasser zurückzuhalten. Zudem wird eine feuchte Kalamitätsfläche südöstlich des Braumannstollens durch die Überleitung von Wasser aus höheren Lagen ausgebaut. Wichtig ist der Einsatz von Totholz im Bachlauf, der parallel zur Trinkwasserleitung verläuft, um die Wasserführung zu optimieren.

Im Herbst 2025 sind zudem Pflanzaktionen in den umliegenden Gebieten geplant, die unter anderem Erlen, Pappeln und Weiden umfassen. Angesichts dieser umfassenden Pläne wird auch der Hammelhansweg angepasst, um Wasser in ein östliches Waldgebiet zu leiten. Durchlässe alle 200 Meter sollen dabei helfen, Wasser in die Kalamitätsfläche zu verteilen.

Gesamtgesellschaftliche Verantwortung

Hochwasserereignisse wie die in den Jahren 2002 und 2013 an Elbe und Donau oder die schweren Überschwemmungen in Thailand und Australien verdeutlichen weltweit die Gefahren signifikanter Hochwasserereignisse. Diese werden oft durch langanhaltenden Regen oder Starkniederschläge ausgelöst und können massiv Schäden und sogar Todesopfer nach sich ziehen. Das Hochwasserrisiko setzt sich aus drei wesentlichen Komponenten zusammen: Gefahr durch das Hochwasserereignis, Exposition gefährdeter Personen und Sachwerte sowie Empfindlichkeit, also die Anfälligkeit der betroffenen Strukturen, wie in einem Bericht der Bundeszentrale für politische Bildung erläutert wird.

Um diesem Risiko zu begegnen, sind Strategien aus vier Säulen notwendig: Technischer Hochwasserschutz, natürlicher Hochwasserschutz, Bau- und Flächenvorsorge sowie eine Regelung zur Kompensation im Schadenfall. Vollständiger Schutz vor Hochwasser ist nicht möglich, weshalb sowohl technischer Hochwasserschutz als auch Rückdeichungen und private Vorsorgemaßnahmen von großer Bedeutung sind.

Die Entwicklungen in Bad Homburg sind ein Beispiel für eine vorausschauende Planung, die künftig dazu beitragen könnte, die Gefahren durch Hochwasser zu mindern und entsprechend den Anforderungen an eine umfassende Hochwasservorsorge zu handeln.

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Ort Bad Homburg, Deutschland
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