Krisenmanagement in Völklingen: Geschäftsführer Adolph abberufen!

Völklingen, Deutschland - In den SHG-Kliniken Völklingen hat es einen unerwarteten Wechsel in der Geschäftsführung gegeben. Oliver Adolph, der seit seiner Ernennung zum Verwaltungsdirektor im Januar 2024 und späteren Geschäftsführer im Februar 2025 für die Klinik verantwortlich war, wurde in einer Entscheidung des Aufsichtsrats, die einstimmig am Freitagmorgen getroffen wurde, abberufen. Adolph bleibt zwar Geschäftsführer, tauscht jedoch seine Zuständigkeit mit Bernd Mege für die Kliniken Völklingen und Saarbrücken-Sonnenberg.
Seit Adolphs Amtsantritt haben zwei Chefärzte die SHG-Kliniken Völklingen verlassen. Diese Führungskräfte waren zuvor viele Jahre in leitenden Positionen am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg tätig und wurden mit dem Ziel engagiert, die SHG-Kliniken als Akademisches Lehrkrankenhaus des saarländischen Universitätsklinikums weiterzuentwickeln. Der Abgang dieser Chefärzte könnte Alarmglocken läuten, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass in diesem Jahr bereits zehn Oberärzte gekündigt haben, was auf ein schlechtes Betriebsklima hinweist.
Kritik an Adolphs Führungsstil
Die Entscheidung zur Abberufung Adolphs wurde unter anderem von der Kritik an seinem Umgangston und Auftreten beeinflusst. Pflegekräfte hatten bereits zu Beginn des Jahres eine Petition eingereicht, und es gab verschiedene schriftliche Beschwerden von Kardiologen, Herz-Chirurgen und Assistenzärzten an den Aufsichtsrat. Die Gewerkschaft Verdi hat die Abberufung begrüßt und fordert schnelle Veränderungen im Management der Kliniken.
Der Aufsichtsrat hofft, dass durch die Umstrukturierung eine Entspannung der Atmosphäre im Herzzentrum der Klinik zu erreichen ist. Zudem wird die Mediation mit dem bisherigen Beauftragten Eisenbeis fortgesetzt, um die internen Spannungen zu mildern.
Politische Reaktionen
Auch auf politischer Ebene wurden die Entwicklungen im Herzzentrum aufmerksam verfolgt. Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) äußerte Besorgnis über die aktuellen Gegebenheiten, begrüßte jedoch die Entscheidung des Aufsichtsrats. Die Linksfraktion im Regionalverband Saarbrücken sieht in der Abberufung von Adolph eine Chance für die Entwicklungsperspektiven des Herzzentrums, was Hoffnung auf eine positive Wende in den SHG-Kliniken Völklingen weckt.
Die Situation in den SHG-Kliniken verdeutlicht, wie wichtig ein positives Betriebsklima sowie eine klare und respektvolle Führung sind, um die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter zu gewährleisten. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der Wechsel in der Geschäftsführung die erhofften Veränderungen mit sich bringt und das Vertrauen in die Klinikleitung wiederherstellt.
Für weitere Informationen zu diesem Thema lesen Sie die Berichte von Saarbrücker Zeitung und SR.de.
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Ort | Völklingen, Deutschland |
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