St. Johanns Modehändler Adelsberger über Herausforderungen und Zuversicht
Bernhard Adelsberger, Modehändler aus St. Johann, spricht über Herausforderungen und die Zukunft des Modehandels im Interview.

St. Johanns Modehändler Adelsberger über Herausforderungen und Zuversicht
Am 12. Juni 2025 berichtet der Modehändler Bernhard Adelsberger aus St. Johann über seine Erfahrungen im Modegeschäft und die Herausforderungen der letzten Jahre. In einem Interview mit der PN (Pongauer Nachrichten) zeigt sich Adelsberger optimistisch für die Zukunft. Er hebt die Bedeutung der Gemeinschaft in seiner Stadt hervor, die ihm geholfen hat, schwierige Zeiten zu überstehen. Seine Leidenschaft für Mode lebt in seinem Modehaus im Zentrum St. Johanns weiter.
Die Rahmenbedingungen für den stationären Einzelhandel verändern sich zunehmend, was auch Adelsberger nicht verborgen bleibt. Im Januar 2025 wurde eine umfassende Studie zur Zukunft des Modehandels vorgestellt, die tiefere Einblicke in das Einkaufsverhalten der Konsumenten gibt. Diese Studie, die vom Bundesgremium Handel mit Mode und Freizeitartikeln der WKÖ in Auftrag gegeben wurde, beleuchtet die Vorlieben der Verbraucher in Österreich.
Einkaufsverhalten im Wandel
Die Umfragen, die im Oktober und November 2024 unter 1.000 Personen mit einem Alter von 16 bis 75 Jahren durchgeführt wurden, zeigen faszinierende Tendenzen. Insbesondere die Ergebnisse zur Nutzung von stationären und Online-Kanälen lassen aufhorchen. Beispielsweise kaufen 38 % der Befragten Kleidung hauptsächlich im stationären Handel, während 40 % beides nutzen – sowohl physische Geschäfte als auch Online-Plattformen.
- Kleidung: 38 % stationär, 16 % online, 40 % beides.
- Schuhe: 44 % stationär, 16 % online, 28 % beides.
- Sportartikel: 27 % stationär, 17 % online, 23 % beides.
- Lederwaren: 50 % stationär, 20 % online, 30 % beides.
Diese Daten sind insbesondere für Betreiber wie Adelsberger von Bedeutung, da der Rückgang der Shopping-Hedonist:innen um 8 Prozentpunkte seit 2018 auf eine veränderte Einstellung gegenüber dem Einkauf hinweist. Aßerdem kaufen 61 % der Befragten Kleidung weniger häufig als 2018, was die Herausforderung für den stationären Handel weiter erhöht.
Die Zukunft des Modehandels
Ein weiterer interessanter Aspekt der Umfrage ist die Einstellung zu Online-Käufen. 50 % der Online-Käufer haben bereits bei asiatischen Onlineportalen bestellt, wobei Temu die favorisierte Plattform darstellt. Jedoch sind 40 % unzufrieden mit der Reklamationsbearbeitung dieser Anbieter und äußern Bedenken bezüglich der Servicequalität sowie der Produktqualität.
Bernhard Adelsberger zufolge sind ältere Verbraucher an einem Einkauf im heimischen Handel interessiert, da dieser eine höhere Garantie-Gewährleistung (77 %) und bessere Qualität (75 %) bietet. 51 % der Befragten geben an, bevorzugt im heimischen Handel zu kaufen, um die österreichische Wirtschaft zu unterstützen.
Adelsberger versichert, dass er die Signale der Verbraucher erkennt und in sein Angebot integrieren möchte. In Zeiten, in denen 66 % der Konsumenten ein identisches Sortiment in Geschäften und Onlineshops erwarten, verspricht er, seinem Kund:innen ein breites Spektrum an Auswahl zu bieten.
Die Herausforderungen für den Modehandel sind unumstritten. sn.at merkt an, dass fairere Wettbewerbsbedingungen für den heimischen Handel gefordert werden. So appelliert KommR Günther Rossmanith in der Studie an die Abschaffung der 150 Euro Zollfreigrenze sowie an die Verantwortung der Online-Plattformen für die Einhaltung von EU-Standards.
Insgesamt zeigt sich, dass die Modebranche vor großen Herausforderungen steht, aber auch Chancen bietet, wenn es um die Anpassung an die sich wandelnden Bedürfnisse der Kunden geht. Adelsberger möchte sein Geschäft entsprechend der neuen Marktentwicklungen weiterentwickeln und bleibt optimistisch in Bezug auf die Zukunft.