Rekordzahlen: Über 150 junge Störche in Raisting und Umgebung!

Der Artikel informiert über die erfolgreiche Brutsaison der Weißstörche in Raisting, Bayern, mit über 150 Jungtieren und neuem Beringungsprojekt.
Der Artikel informiert über die erfolgreiche Brutsaison der Weißstörche in Raisting, Bayern, mit über 150 Jungtieren und neuem Beringungsprojekt. (Symbolbild/MS)

Raisting, Deutschland - Die Brutsaison der Weißstörche im Landkreis Weilheim-Schongau verläuft in diesem Jahr äußerst positiv. Laut einem aktuellen Bericht von Merkur wurden insgesamt bereits 154 junge Störche gezählt, und die Zahl könnte sogar noch steigen. Wolfgang Bechtel vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) hebt hervor, dass in diesem Jahr 72 Horste in der Region bezogen wurden, was einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt, als nur 64 Horste aktiv waren.

Die Wetterbedingungen zeigen sich in diesem Jahr günstig für die Störche. Im Gegensatz zu 2024, wo viele Jungvögel durch Regen starben, wachsen die Küken nun rasch heran. In Raisting, das als größte Weißstorchen-Brutkolonie in Südbayern gilt, wurden bereits 86 Jungstörche gesichtet, während im Vorjahr nur 31 Horste registriert wurden. Allerdings haben einige Brutpaare in Raisting das Brüten abgebrochen, was ungeklärt bleibt.

Positive Entwicklung der Raistinger Kolonie

In Raisting haben Weißstörche ihre Nester auf 33 Horsten eingerichtet. Diese jungen Störche benötigen nur etwa zwei Monate, um flügge zu werden. Ein Küken kann täglich bis zu drei Pfund Futter konsumieren, wobei Regenwürmer und Mäuse zu den Favoriten zählen. Über die Jahre haben sich die Brutzahlen in Raisting stetig entwickelt: Nach Rückschlägen wie dem Sterben aller Jungvögel in den Jahren 2006, 2007 und 2010 sind in den letzten Jahren erfreuliche Rekorde erreicht worden. Im Jahr 2023 wurden beispielsweise 75 Jungvögel in 26 Nestern beobachtet, während im Juni 2023 nur 32 Jungvögel überlebten, bedingt durch Dauerregen.

Besonders hervorzuheben ist auch die Initiative der Naturschützer, die Nisthilfen bereitgestellt haben und durch die extensiv bewirtschafteten Flächen in der Umgebung reichlich Nahrungsressourcen bieten. Ferner ist es das erste Mal, dass in der Raistinger Kolonie Storchenkinder mit einem Ringsender ausgestattet wurden. Des Weiteren wurden 43 Jungtiere in Raisting sowie drei in Fischen mit Ringen beringt.

Neue Brutstätten und Hoffnungen für die Jungstörche

In Altenstadt gibt es lediglich ein Horstpaar mit zwei Jungen, während in Polling 12 Horstpaare mit insgesamt 16 Jungtieren registriert wurden. In Peißenberg hingegen besteht Hoffnung für die beiden Jungstörche „Lotti“ und „Fritzi“, die relativ groß sind und bald flügge werden könnten. Gleichzeitig wurden neue Storchenansiedlungen in Pähl und westlich von Wielenbach bemerkt.

Im Landkreis Starnberg sind bisher keine Brutpaare ansässig, jedoch wurden 42 Beobachtungen von Weißstörchen als Nahrungsgäste dokumentiert. Die südliche Siedlungsgrenze der bayerischen Weißstörche hat sich mittlerweile bis an die Alpen verschoben, was auf die Anpassungsfähigkeit der Störche hindeutet. Ein interessanter Fall ist die Störchin „HuiBuh“, die ihre Reise in die Schweiz dokumentiert hat.

Die Bedingungen für die Weißstörche in der Region haben sich in den letzten Jahren stark verbessert, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Brutzeit weiter entwickeln wird. Ein gemeinsamer Spaziergang von Horst zu Horst in Raisting findet am 7. Juni statt, für den eine Anmeldung erforderlich ist. Informationen zu diesem Event sind über Süddeutsche verfügbar.

Details
Ort Raisting, Deutschland
Quellen