Pfarrhaus in Urnau erhält Innovationspreis für nachhaltige Sanierung!

Am 21. Mai 2025 wurden in Stuttgart Preisträger des Innovationspreises „Denkmal – Energie – Zukunft“ geehrt, darunter das renovierte Pfarrhaus in Urnau.
Am 21. Mai 2025 wurden in Stuttgart Preisträger des Innovationspreises „Denkmal – Energie – Zukunft“ geehrt, darunter das renovierte Pfarrhaus in Urnau. (Symbolbild/MS)

Deggenhausertal-Urnau, Deutschland - In einem bedeutenden Schritt für die Denkmalpflege und energetische Sanierung in Baden-Württemberg wurde am 21. Mai 2025 der Innovationspreis „Denkmal – Energie – Zukunft“ erstmals verliehen. Besonders herausgehoben wurde das katholische Pfarrhaus in Urnau, Deggenhausertal, das, wie Südkurier berichtet, künftig als Pfarrheim und Familienwohnung dient. Unter insgesamt 28 eingereichten Projekten erhielt das Pfarrhaus eine der zehn Auszeichnungen, da es bei seiner Renovierung auf minimal invasive Eingriffe gesetzt hat und gleichzeitig höchsten energetischen Ansprüchen genügt.

Das Pfarrhaus, das 1794 erbaut wurde, war seit dem Auszug der letzten Mieterin im Jahr 2013 leer gestanden. Im Jahr 2013 beantragte der Pfarrgemeinderat Josef Schmidmeister die Renovierung. Diese wurde 2015 erneut bei der Erzdiözese Freiburg vorgelegt, die aufgrund des aktiven Pfarreilebens und der Notwendigkeit für Gemeinschaftsräume letztlich die Genehmigung erteilte. Mit einem Investitionsvolumen von rund 2,3 Millionen Euro, unterstützt durch die Erzdiözese Freiburg, starteten die Arbeiten im Jahr 2022. Die Fertigstellung des Gartens ist für den Herbst 2023 geplant.

Innovative Technologien und nachhaltige Lösungen

Besonders positiv fällt die Verwendung nachhaltiger Technologien ins Gewicht. Im Rahmen der Sanierung wurden Photovoltaikanlagen mit Energiespeicher installiert, eine Pelletheizung eingeführt und transluzente PV-Module als „Solarbeet“ im Pfarrgarten integriert. Diese Maßnahmen sind Teil des übergeordneten Ziels, die energetische Verbesserung von Kulturdenkmälern voranzutreiben und den Einsatz erneuerbarer Energien zu fördern, wie der Innovationspreis es intendiert. Ministerin Nicole Razavi betonte die Relevanz solcher Maßnahmen für die Zukunft der Kulturdenkmale.

Bei einem Hochwasserereignis am 26. Juni 2024 erlitten die neuen Installationen im Keller einen Schaden von etwa 150.000 Euro, der jedoch durch eine Versicherung gedeckt wurde. Trotz dieser Rückschläge wird das Projekt als Musterbeispiel für verantwortungsvolle Denkmalpflege gepriesen. Landtagsabgeordneter Martin Hahn hob die klimafreundliche Energieversorgung des Hauses hervor.

Erfolgreiche Preisverleihung und weitere Preisträger

Die Ehrung für die Preisträger fand im Rahmen einer Zeremonie statt, in der auch andere herausragende Projekte gewürdigt wurden. Insgesamt wurden zehn Projekte ausgezeichnet, darunter vier Hauptpreisträger und sechs weitere Preisträger aus verschiedenen Städten, wie Freiburg und Tübingen. Der Hauptpreis ist mit 12.500 Euro dotiert, während die weiteren Preisträger jeweils 8.000 Euro erhalten. Ziel ist es, die besten Ideen zu würdigen und die energetische Verbesserung von Kulturdenkmälern weiter zu fördern. Neben dem Pfarrhaus in Urnau wurden auch das Stubenareal St. Georgen in Freiburg und die Zehntscheuer in Karlsdorf-Neuthard geehrt, wie denkmalpflege-bw.de berichtet.

Mit diesen Auszeichnungen wird ein weiterer Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren und nachhaltigeren Zukunft der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg unternommen. Die Projekte zeigen, dass Tradition und Moderne Hand in Hand gehen können, um sowohl die kulturellen Werte zu bewahren als auch neue, umweltfreundliche Standards zu setzen.

Details
Ort Deggenhausertal-Urnau, Deutschland
Quellen