Saarbrücker Zoo startet Millionenprojekt: Drillwald als Leuchtturm!
Saarbrücker Zoo modernisiert: Neues Projekt für bedrohte Drills, 3 Millionen Euro Investition und umfassender Masterplan gestartet.

Saarbrücker Zoo startet Millionenprojekt: Drillwald als Leuchtturm!
Im Saarbrücker Zoo steht ein bedeutendes Bauprojekt bevor, das nicht nur die Haltungsbedingungen für bedrohte Tierarten verbessern soll, sondern auch die gesamte Zoo-Landschaft grundlegend verändern wird. Jakob Kolleck, seit zwei Jahren der Zoo-Leiter, kündigte die Errichtung einer neuen, größeren Anlage für die bedrohte Großaffenart Drill an. Der aktuelle Standort ist nicht nur veraltet, sondern auch zu klein für die professionelle Haltung dieser Tiere, die inzwischen nicht mehr den internationalen Richtlinien entspricht. Der Kostenrahmen für die neue „Drillwald“-Anlage beläuft sich auf über 3 Millionen Euro, wobei eine EU-weite Ausschreibung für das Projekt bevorsteht.
Ein wichtiger finanzieller Baustein ist die Spende von mehr als 400.000 Euro, die von dem Zooverein „Freunde des Saarbrücker Zoos“ aus einer Erbschaft stammt. Diese Erbschaft wurde von Else Moog hinterlassen, der Schwiegertochter des Zoogründers Gustav Moog, der 1932 den Zoo eröffnete. Kolleck sieht das Projekt als „Leuchtturmprojekt“ im Rahmen eines umfassenden Masterplans, der im Dezember 2024 vom Stadtrat beschlossen wurde und Gesamtkosten von etwa 96,6 Millionen Euro vorsieht.
Masterplan und Umbauprojekte
Der Masterplan zur Modernisierung des Saarbrücker Zoos ist nun online einsehbar und hebt die Vision hervor, den Zoo in den kommenden Jahren zu einem „Dreiklimazonenzoo“ zu transformieren. Geplant sind die Schaffung von drei Klimazonen: Tropen, Regenwald und gemäßigte Zone. Ein zentrales Ziel des Plans ist es, das Wohl der Tiere zu fördern, artgerechte Haltungsbedingungen zu schaffen und den Schutz bedrohter Tierarten zu gewährleisten. Besucher werden die Möglichkeit haben, einige Gehege zu betreten, während Rückzugsorte für die Tiere geschaffen werden.
Im Bereich „Regenwald Amazonas“ wird eine neue Zone entstehen, die gemeinsam mit einer begehbaren Freianlage für das Tapirhaus und die Raubkatzenanlage realisiert wird. Auch der Ausbau des Futterhauses zu einem Erlebnisrestaurant sowie die barrierefreie Gestaltung der Wegen im Zoo stehen auf der Agenda. Besucher können sich außerdem auf die Ansiedlung von Breitmaulnashörnern und einem Löwenrudel freuen, während 2026 mit dem Bau der neuen Drill-Anlage begonnen werden soll.
Besucherzahlen und Gemeinwohl
Im Jahr 2024 konnte der Zoo bereits 190.000 Besucher verzeichnen, was einem Anstieg von 2.700 Besuchern im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Faszinierend ist, dass rund 30 % der Gäste aus Frankreich kommen, was die grenzüberschreitende Anziehungskraft des Zoos unterstreicht. Kolleck betont, dass der Zoobetrieb während der umfangreichen Umbauten weitgehend ungestört bleiben soll.
Die neue Winteranlage für die Humboldt-Pinguine wird voraussichtlich im August 2025 eröffnet, während der Umbau des Südamerika-Hauses für Tapire und Piranhas in der Planungsphase ist. Das Ziel ist klar: Ein modernes und artgerechtes Zoo-Erlebnis soll geschaffen werden, das sowohl den Tieren als auch den Besuchern zugutekommt.
Für weitere Informationen zum Masterplan und den kommenden Umgestaltungen besuche die Webseite des Zoos sowie die Berichte von Saarbrücker Zeitung und Dudweiler Blog.