Mut zur Nadel! Saarländerin rettet Leben trotz Nadelphobie

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Eine Saarländerin spendet trotz Nadelphobie Stammzellen für einen 28-Jährigen in Australien. Registrierung bei Stefan-Morsch-Stiftung möglich.

Eine Saarländerin spendet trotz Nadelphobie Stammzellen für einen 28-Jährigen in Australien. Registrierung bei Stefan-Morsch-Stiftung möglich.
Eine Saarländerin spendet trotz Nadelphobie Stammzellen für einen 28-Jährigen in Australien. Registrierung bei Stefan-Morsch-Stiftung möglich.

Mut zur Nadel! Saarländerin rettet Leben trotz Nadelphobie

Die 29-jährige Kathi Savioli aus Friedrichsthal hat kürzlich eine beeindruckende Entscheidung getroffen: Sie wird Stammzellspenderin. Savioli hatte sich bei einer Veranstaltung der Stefan-Morsch-Stiftung registriert, ohne große Erwartungen zu haben. Als sie den Anruf erhielt, dass sie als Spenderin infrage kommt, zögerte sie nicht und entschied sich sofort zur Spende. Diese fand in einem Entnahmezentrum in Mannheim statt.

Die Methode der Stammzellentnahme, die Savioli erfuhr, war die periphere Stammzellentnahme, bei der die Stammzellen über das Blut entnommen werden. Vor der Entnahme musste sie mehrere Tage lang Medikamente spritzen, um die Produktion von Stammzellen anzuregen. Trotz ihrer Nadelphobie, die sie stark belastet, ließ sie sich von ihrer Angst nicht davon abhalten und nahm die Spritzen in Kauf.

Der Weg zur Stammzellspende

Die entnommenen Stammzellen wurden innerhalb von 72 Stunden nach Australien transportiert, wo sie für einen 28-jährigen Mann bestimmt waren, der dringend auf die Spende angewiesen war. Savioli hat sich als Vorbild gezeigt und möchte andere ermutigen, sich ebenfalls registrieren zu lassen. Die Registrierung bei der Stefan-Morsch-Stiftung ist für gesunde Personen zwischen 16 und 40 Jahren jederzeit möglich und erfolgt einfach durch eine Speichelprobe.

Die Stiftung, die 1986 von Hiltrud und Emil Morsch gegründet wurde, war die erste Stammzellspenderdatei in Deutschland. Sie hat das Ziel, für jeden Patienten einen passenden Spender zu finden und bietet betroffenen Familien umfassende Unterstützung. Aktuell sind in der Stiftung etwa 480.000 Personen als mögliche Stammzellspender registriert; jährlich helfen rund 500 von ihnen einem Patienten.

Hintergrund und Bedeutung der Stammzellspende

In Deutschland erkranken jährlich rund 11.000 Menschen an Blutkrebs (Leukämie), darunter viele Kinder. Eine Stammzell- oder Knochenmarktransplantation ist oft die einzige Rettungsmöglichkeit für diese Patienten. Die Deutsche Stammzellspenderdatei Nabelschnurblut, die 1996 gegründet wurde, bietet eine weitere Möglichkeit zur Behandlung, insbesondere für kleine Patienten. Hier werden Nabelschnurblutpräparate gesammelt, die anonym beim Zentralen Knochenmarkspender-Register Deutschland gelistet sind.

Die Stefan-Morsch-Stiftung spielt eine entscheidende Rolle in der Vermittlung von Stammzellspendern und finanziert sich durch Spenden. Ihre bedeutenden Errungenschaften, wie die Eröffnung eines eigenen HLA-Labors und eines Entnahmezentrums, zeigen die kontinuierliche Entwicklung und den Einsatz für betroffene Patienten.

Mit ihrem Engagement trägt Kathi Savioli dazu bei, das Bewusstsein für die Dringlichkeit und Wichtigkeit von Stammzellspenden zu erhöhen. Unter dem Motto „Sei ein Held – werde Stammzellspender!“ werden immer mehr Menschen dazu aufgerufen, sich registrieren zu lassen und Leben zu retten.