Mieten im Saarland steigen rasant: Wohnraum wird zur Mangelware!

Steigende Mieten in Homburg: DGB warnt vor Wohnraummangel und fordert einen Stopp der Mietpreisanstiege im Saarland.
Steigende Mieten in Homburg: DGB warnt vor Wohnraummangel und fordert einen Stopp der Mietpreisanstiege im Saarland. (Symbolbild/MS)

Homburg, Deutschland - In Deutschland protestieren derzeit viele Menschen gegen die stark steigenden Mieten, die in den letzten Jahren eine kritische Höhe erreicht haben. Besonders betroffen ist das Saarland, wo die Mietpreise erheblich gestiegen sind. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) warnt vor einer angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt und unterstreicht, dass bezahlbarer Wohnraum in Städten wie Saarbrücken immer rarer wird. Laut DGB-Saar-Chef Timo Ahr mangelt es nicht nur in der Landeshauptstadt, sondern auch in anderen saarländischen Städten an adäquatem Wohnraum. Die Mietpreise steigen schneller als die Einkommen der Bürger, während zusätzliche finanzielle Belastungen durch Inflation und hohe Energiepreise die Situation weiter verschärfen.

Eine detaillierte Analyse der Mietpreisentwicklung im Saarland zeigt, dass die Mietpreise in den letzten zehn Jahren zwischen 22,8% in Saarlouis bis hin zu alarmierenden 54,1% in Homburg gestiegen sind. Homburg verzeichnet damit die höchsten Mietsteigerungen aller Kreisstädte. Der DGB betont, dass immer mehr Menschen bedroht sind, ihre Wohnungen zu verlieren oder aus gewohnten Vierteln verdrängt zu werden. Um diesem Trend entgegenzuwirken, fordert der DGB einen sechsjährigen Mietenstopp als Mindestmaßnahme. Unterstützt wird diese Forderung durch die Kampagne „Mietenstopp“, die bereits verschiedene Aktionen wie Kundgebungen und Gespräche mit Betroffenen organisiert hat.

Aktuelle Mietpreisentwicklung

Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass die Nettokaltmieten im Saarland innerhalb des letzten Jahres um 2,5% gestiegen sind. In Saarbrücken wurden teilweise sogar Mietsteigerungen von bis zu 25% beobachtet. Die Landesbausparkasse Saar (LBS) sieht zwar eine relativ bessere Situation im Saarland im Vergleich zu anderen Bundesländern, weist jedoch auf den erheblichen Mangel an bezahlbarem Wohnraum hin. Der Baubestand im Saarland ist veraltet, und es mangelt an Anreizen für Neubauten. Hohe Baukosten für Neubauten sowie ansteigende Bestandsmieten tragen zur Belastung der Mieter bei. Laut LBS ist es für Bauträger nahezu unmöglich, Wohnungen unter einem Preis von 3500 Euro pro Quadratmeter zu bauen.

Die Situation wird zusätzlich durch verschiedene Faktoren wie die Flüchtlingskrise, die Auswirkungen von Corona sowie den Ukrainekrieg weiter erschwert. Der saarländische Mieterbund spricht von einer Mietpreisspirale, die aus der aktuellen wirtschaftlichen Lage resultiert. Die Forderung nach einer Einführung einer Mietpreisbremse wird lauter, um die Mietsteigerungen in angespannten Wohnungsmärkten zu begrenzen. Diese Mietpreisbremse könnte maximal 10% über der ortsüblichen Vergleichsmiete zulassen, gilt jedoch nicht für Neubauten oder umfassend sanierte Objekte. Besorgniserregend ist, dass das Saarland zu den acht Bundesländern gehört, in denen die Mietpreisbremse bislang nicht Anwendung findet.

Ausblick und Forderungen

Der Mieterbund hat zudem eine Forderung nach dem Bau von mindestens 8000 Sozialwohnungen formuliert. Um im sozialen Wohnungsbau Fortschritte zu erzielen, müssen die Baukosten gesenkt und die Auflagen angepasst werden, ohne die Sicherheit der Bauprojekte zu gefährden. Im November 2024 stellte der saarländische Bauminister Jost eine neue Landesbauordnung vor, die darauf abzielt, die bürokratischen Hürden beim Bauen zu erleichtern. Doch ob diese Maßnahmen ausreichen, um dem Wohnraummangel und den steigenden Mietpreisen entscheidend entgegenzutreten, bleibt abzuwarten.

DGB-Saar und andere Interessenvertreter werden weiterhin für Verbesserungen kämpfen, um eine Wohnsituation zu schaffen, die für alle Bürger im Saarland lebenswert bleibt. Stern berichtet von den anhaltenden Protesten, während SR die Herausforderungen für Mieter noch einmal verdeutlicht.

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Ort Homburg, Deutschland
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