Radfahrer in Saarland unzufrieden: ADFC kritisiert schwaches Klima!

Bexbach verbessert sich im ADFC-Fahrradklima-Test 2025, während viele saarländische Kommunen schlecht abschneiden.
Bexbach verbessert sich im ADFC-Fahrradklima-Test 2025, während viele saarländische Kommunen schlecht abschneiden. (Symbolbild/MS)

Bexbach, Deutschland - Der aktuelle ADFC-Fahrradklima-Test hat die saarländischen Kommunen erneut auf den Prüfstand gestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Städte im Saarland in der Fahrradfreundlichkeit alles andere als gut abschneiden. Insbesondere St. Ingbert, Merzig, Saarlouis und St. Wendel befinden sich am Ende der Rangliste und erhalten durchweg schlechte Bewertungen. Diese Missstände wurden in der Auswertung, die am 17. Juni 2025 veröffentlicht wurde, eindeutig festgestellt. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat Informationen von Radfahrenden zusammengestellt, um die Bedingungen für Fahrradfahrer in 14 saarländischen Kommunen zu bewerten. Dabei wurde zum elften Mal in Folge eine umfassende Befragung durchgeführt, die seit 1988 in Deutschland durchgeführt wird.

Über 213.000 Radfahrerinnen und Radfahrer beteiligten sich an der diesjährigen Befragung, die im Herbst 2024 stattfand. Im Fokus standen dabei zentrale Aspekte wie das Sicherheitsgefühl der Radfahrenden, die Qualität der Radwege und das Miteinander im Verkehr. Die Ergebnisse wurden am Dienstag bekannt gegeben, und der Vergleich mit anderen deutschen Städten steht ebenfalls auf der Agenda.

Bewertungen im Detail

Kirkel hat sich durch eine Gesamtnote von 3,11 einen Platz im gehobenen Mittelfeld gesichert und belegt bundesweit Platz 17 unter 423 vergleichbaren Städten mit weniger als 20.000 Einwohnern. Bexbach hat sich mit 3,95 stark verbessert und erreicht damit erstmals das gehobene Mittelfeld. Alle anderen saarländischen Kommunen, einschließlich der Landeshauptstadt Saarbrücken, erhielten dagegen eine Note mit einer 4 vor dem Komma, was auf unzureichende Bedingungen für Radfahrende hindeutet.

Die Bewertungen der schwer abschneidenden Städte zeigen die dringende Notwendigkeit für Verbesserungen. „Saarbrücken hat zwar leichte Fortschritte gemacht, wird aber weiterhin wegen der schlechten Kontrolle von Falschparkern und einer nicht optimalen Ampelschaltung als fahrradunfreundlich kritisiert“, so die Beobachtungen des ADFC. Positiv hervorgehoben wurde hingegen die Freigabe vieler Einbahnstraßen, die das Radfahren in der Stadt erleichtert haben.

Forderungen des ADFC

Angesichts der unzureichenden Ergebnisse fordert der ADFC die Kommunen auf, den Ausbau der Radwegnetze energisch voranzutreiben. Dies sei besonders wichtig, um die Zufriedenheit der Radfahrenden in Saarbrücken und anderen Städten zu steigern. „Einfache Verbesserungsmaßnahmen erfordern oft langwierige Verhandlungen mit der Verwaltung“, kritisierte ein Sprecher des ADFC. Hoffnung besteht in der zügigen Umsetzung von Radverkehrskonzepten und dem angekündigten Radverkehrsplan, um die Infrastruktur endlich auf ein akzeptables Niveau zu heben.

Zusammenfassend zeigt der ADFC-Fahrradklima-Test, dass trotz kleiner Fortschritte die allgemeine Infrastruktur für Radfahrende im Saarland stark ausbaufähig ist. Die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen entwickelt sich nur schleppend, und die Bürgerinnen und Bürger haben hohe Erwartungen an ihre Städte, eine fahrradfreundliche Entwicklung voranzutreiben. Die nächsten Schritte müssen jetzt schnell und entschlossen angegangen werden, um langfristige Verbesserungen zu erreichen.

Für detaillierte Informationen zu den Ergebnissen des Tests können die Berichte auf den Seiten von Stern und SR.de nachgelesen werden.

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Ort Bexbach, Deutschland
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