Kirchensterben im Saarland: Die Hälfte der Gotteshäuser bedroht!

Gersweiler, Deutschland - In Deutschland zeichnet sich eine drastische Veränderung in der religiösen Landschaft ab. Prognosen zufolge wird erwartet, dass in den kommenden Jahrzehnten rund jede dritte der etwa 44.000 bestehenden Kirchen verloren gehen wird. Dieser besorgniserregende Trend wird maßgeblich durch Kirchenaustritte, demografische Veränderungen und die damit verbundenen Einkommensrückgänge der Kirchen verursacht. Diese Faktoren erschweren die Sanierung und den Erhalt der Gotteshäuser zunehmend. Immer weniger Kirchen sind finanziell tragbar, so Saarbrücker Zeitung.
Besonders das Bistum Trier, das rund 1.900 Kirchen umfasst, könnte bis zur Mitte des Jahrhunderts mit einer halben Anzahl an Gotteshäusern konfrontiert werden. Im Saarland sind dabei knapp 400 Kirchen von dieser Entwicklung betroffen. Die drohenden Schließungen werfen die Frage auf, wie mit den leerstehenden Gebäuden umgegangen werden soll.
Kirchenaustritte und ihre Folgen
Die Kirchenaustritte in Deutschland zeigen einen besorgniserregenden Trend, der sich auch 2024 fortsetzen wird. Nach aktuellen Prognosen werden die Austrittszahlen in Nordrhein-Westfalen und Bayern voraussichtlich geringer ausfallen als 2023, dennoch bleibt 2024 eines der Jahre mit den dritthöchsten Austrittszahlen in den letzten Jahren. Es wird mit einem Verlust von rund 1 Million Mitgliedern in beiden großen Kirchen gerechnet, was den Bevölkerungsanteil der Kirchenmitglieder auf etwa 45 Prozent sinken lässt, wie von fowid berichtet.
Die voraussichtliche Anzahl der Kirchenaustritte für 2024 wird bei etwa 645.000 liegen. Dies ist ein leichter Anstieg im Vergleich zu den Austritten im Jahr 2021, die bei 643.000 lagen. Insgesamt wird der Mitgliederverlust bis Ende 2024 auf rund 1,1 Millionen geschätzt, wodurch die Mitgliederzahl auf etwa 37,8 Millionen sinken wird, während die Gesamtbevölkerung Deutschlands 83,6 Millionen beträgt.
Eine neue Perspektive für Kirchen?
Angesichts dieser Entwicklungen stellt sich die Frage, wie die leerstehenden Kirchen künftig genutzt werden können. Die Umnutzung vieler Gotteshäuser könnte eine Lösung bieten, um auf den Rückgang der Mitgliederzahlen und die finanzielle Belastung der Kirchengemeinden zu reagieren. In vielen Regionen gibt es bereits Initiativen, die sich mit innovativen Nutzungsmöglichkeiten für entwidmete Kirchen beschäftigen. Dies könnte dazu beitragen, den Erhalt von historischen Bauten sicherzustellen und gleichzeitig neue gesellschaftliche Räume zu schaffen.
Der Verlust und die Umnutzung von Kirchen sind somit nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance für Gemeinden, sich neu zu erfinden und angepasst an die Bedürfnisse einer sich verändernden Gesellschaft zu agieren.
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Ort | Gersweiler, Deutschland |
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