Schmiedekunst in Pettingen: Tradition trifft auf kreative Vielfalt!

Erfahren Sie alles über das 7. Internationale Schmiedetreffen in Pettingen, das die altehrwürdige Schmiedekunst in Luxemburg feiert.
Erfahren Sie alles über das 7. Internationale Schmiedetreffen in Pettingen, das die altehrwürdige Schmiedekunst in Luxemburg feiert. (Symbolbild/MS)

Pettingen, Luxemburg - Am 11. Juni 2025 fand in Pettingen bei Mersch das 7. Internationale Schmiedetreffen statt, das zahlreiche Besucher anlockte, um den Schmieden bei ihrer Arbeit zuzusehen. Diese Veranstaltung wird von der Hephaistos-Bruderschaft organisiert, die seit nunmehr 29 Jahren besteht und etwa 35 Mitglieder zählte. Romain Ruscitti, ein 67-jähriges Mitglied der Bruderschaft, betonte die Bedeutung des Treffens für die Bewahrung des Schmiedeberufs in Luxemburg.

Der Hauptsitz der Bruderschaft befindet sich im Bauernmuseum in Peppingen. Bei den internationalen Treffen, die an verschiedenen historischen Orten erfolgen, haben die Teilnehmer die Möglichkeit, verschiedene Schmiedetechniken zu erlernen und anzuwenden. Ruscitti erläuterte, dass die Mitglieder der Bruderschaft ausgebildete Schmiede sind, obwohl nur wenige von ihnen hauptberuflich in diesem Beruf arbeiten. Momentan gibt es in Luxemburg nur etwa fünf professionelle Schmiede sowie mehr als ein Dutzend Hobby-Schmiede.

Die Rolle der Hephaistos-Bruderschaft

Die Hephaistos-Bruderschaft ist nicht nur ein Ort für den Austausch und das Lernen, sondern auch für die Förderung der Gemeinschaft unter den Schmieden. Ruscitti hob den Zusammenhalt seiner Kollegen hervor, während Alassane Dermé aus Burkina Faso das Wachsausschmelzverfahren zur Herstellung von Bronzefiguren demonstrierte. Dermé ist bereits die fünfte Generation seiner Familie, die im Schmiedehandwerk tätig ist.

Der Unterricht für angehende Schmiede erfolgt über das „Centre national de formation professionnelle continue“ (CNFPC) und dauert insgesamt drei Jahre. Einschreibungen beginnen im September, und die Ausbildung findet einmal wöchentlich abends statt, wobei die Teilnehmer ab 16 Jahren teilnehmen können. An den hiesigen Schulen werden die Schüler zunächst als Schlosser ausgebildet, bevor sie sich im weiteren Verlauf auf die Schmiedekunst spezialisieren können.

Schmiedekunst und ihre Techniken

Ein zentrales Element der Schmiedekunst ist die Fähigkeit, Projekte vor deren Ausführung zeichnen zu können. Die Produktpalette reicht von imposanten Eisenpforten bis hin zu filigraner Dekoration. Die Schmiede verwenden spezielle „Schmiedekohlen“, die hohe Temperaturen ermöglichen, um die Materialbearbeitung zu optimieren. Auf dem Treffen wurden unterschiedliche Techniken vorgestellt, darunter die Nutzung der sogenannten „Zuschläger“-Maschine.

Die Schmiedekunst ist eng verwoben mit der Mythologie und Geschichte. Hephaistos, einer der 12 olympischen Götter, wird als Gott der Schmiedekunst, des Feuers und der Metallarbeit verehrt. Historische Berichte weisen darauf hin, dass Hephaistos auf der Insel Lemnos oder im Olymp eine Werkstatt betrieben haben soll. Dies wird von Vulkanausbrüchen auf der Insel untermauert, die die Bevölkerung als Belege für seine Schmiedetätigkeiten betrachtete. Hephaistos, als tragischer Gott bekannt, wurde von seiner Mutter Hera vom Olymp verbannt und verbrachte seine Zeit auf Lemnos, wo er von Meernymphen gesundgepflegt wurde.

Die Legenden um Hephaistos beinhalten auch viele persönliche Tragödien, darunter seine unglückliche Ehe mit Aphrodite, die ihm untreu war, und seine Rache, als er ihre Untreue entdeckte. Diese Geschichten illustrieren nicht nur den Charakter von Hephaistos, sondern spiegeln auch die vielfältigen Aspekte und Herausforderungen des Schmiedehandwerks wider.

Insgesamt zeigt das Schmiedetreffen in Pettingen, dass die Tradition des Schmiedens in Luxemburg lebendig ist und durch die Anstrengungen der Hephaistos-Bruderschaft und ihrer Mitglieder selbst in modernen Zeiten erfolgreich bewahrt wird.

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Ort Pettingen, Luxemburg
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