Schengener Jubiläum: Neues Europamuseum thematisiert Krisen und Geschichte

Schengen, Luxemburg - Heute, am 12. Juni 2025, wurde das neu gestaltete Europamuseum in Schengen eröffnet, anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Schengener Übereinkommens. [Stern] berichtet, dass der Schengen-Raum mittlerweile 29 Staaten umfasst, in denen rund 420 Millionen Menschen leben. Zu den bekanntesten Ländern gehören Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Belgien und die Niederlande. Die Eröffnung findet jedoch in einer angespannten politischen Atmosphäre statt, da viele Staaten in den letzten Jahren Grenzkontrollen wieder eingeführt haben, um gegen illegale Migration vorzugehen.
Die etablierte Kritik an diesen Grenzkontrollen ist besonders in Schengen zu spüren, einer Region, die unmittelbar an Deutschland und Frankreich grenzt. Die Ausstellung im neuen Museum thematisiert die Herausforderungen und Veränderungen, mit denen der Schengen-Raum konfrontiert ist, insbesondere hervorzuheben ist die Corona-Krise und deren Auswirkungen auf die Bewegungsfreiheit. Laut Martina Kneip, der Museumsleiterin, hat sich die Wahrnehmung von Schengen seit der ersten Ausstellung im Jahr 2010 erheblich gewandelt.
Die Ausstellung und ihre Schwerpunkte
Das Herzstück der neuen Ausstellung ist ein Raum, der mit Hunderten von Fahnen dekoriert ist und Kurzfilme über persönliche Geschichten von Menschen zeigt, die von offenen Grenzen profitieren. Interaktive Elemente, darunter ein großer Bildschirm, bieten den Besuchern Informationen zu den Schengen-Staaten. Ein besonderes Highlight ist das historische Schiff „Prinzessin Marie-Astrid Europa“, auf dem das Schengener Abkommen 1985 unterzeichnet wurde. Dieses Schiff kehrt zum Museum zurück und wird am Samstag feierlich eingeweiht. Allerdings ist die Anlegestelle für das Schiff zur Eröffnung noch nicht fertig, sodass es zunächst 200 Meter entfernt liegt.
Zudem ist zu erwarten, dass die Besucherzahlen durch die neue Ausstellung steigen werden. In den vergangenen Jahren hatte das Museum rund 40.000 Besucher pro Jahr, während die Gesamtbesucherzahl im Ort auf mindestens 100.000 geschätzt wird. Schengens Bürgermeister Michel Gloden forderte während der Eröffnungsfeier ein Ende der deutschen Grenzkontrollen.
Herausforderungen für den Schengen-Raum
Die aktuelle Diskussion über Grenzkontrollen wird durch die Tatsache verstärkt, dass viele EU-Bürger während der Corona-Pandemie erstmals von den Vorzügen des Schengen-Raums hörten. [Tagesschau] hebt hervor, dass das Schengen-Abkommen vor 30 Jahren die Grenzkontrollen zwischen einigen Staaten beendet hat und der freie Personen- und Warenverkehr als eine der größten Errungenschaften der EU gilt. Jedoch sind seit 2015 über 400 Grenzkontrollen bei der EU-Kommission angemeldet worden.
Friedrich Merz, voraussichtlicher nächster Bundeskanzler, äußerte sich kürzlich für dauerhafte Grenzkontrollen in Deutschland, während der EU-Innenkommissar Magnus Brunner betonte, dass Grenzkontrollen nur im Ausnahmefall zulässig sind, wenn die rechtlichen Voraussetzungen eingehalten werden. Auch Pascal Arimont, EU-Abgeordneter, sieht die illegale Migration als dringendes Problem, das an den Außengrenzen gelöst werden muss. Es besteht ein allseits anerkanntes Bedürfnis, neue Strategien für die innere Sicherheit der EU zu entwickeln.
Das Gemeinsame Europäische Asylsystem soll bis Juni 2026 umgesetzt werden, was weitere Maßnahmen zur Stärkung der Sicherheitsbehörden, wie Frontex und Europol, nach sich ziehen könnte. Die aktuelle Stimmung in Europa verdeutlicht, dass die Erfolge des Schengen-Raums nicht unbeachtet bleiben dürfen und weiterhin einer ständigen Überprüfung und Anpassung bedürfen.
Details | |
---|---|
Ort | Schengen, Luxemburg |
Quellen |