Solarpark in Mettlach: Gefahr für Rothirsche und ihre Wanderwege!

Mettlach, Deutschland - Der geplante Solarpark Wehingen in Mettlach löst bei Naturschützern und dem Deutschen Jagdverband (DJV) Besorgnis aus. Laut Top Agrar behindert das Vorhaben die Wanderwege der Rothirsche, die über den begrünten Tunnelrücken zwischen Deutschland und Frankreich ziehen. Diese Region, die Teil der Autobahn A8 ist, stellt eine essenzielle Verbindung zwischen dem saarländischen Hochwald und dem Massif de la Canner dar.

Die geplante Photovoltaikanlage umfasst eine Fläche von 29 Hektar und wird voraussichtlich mit Zäunen von bis zu 3,5 Metern Höhe ausgestattet. Diese Barrieren könnten bis zu 70 Prozent der Breite der Wildtierpassage einschränken. „Ein solches Vorhaben könnte die Wanderroute der Rothirsche entscheidend stören“, warnt Josef Schneider vom DJV. Auch die Deutsche Wildtier Stiftung äußert Bedenken und fordert eine wildtierfreundliche Gestaltung von Solarparks.

Bedrohung der genetischen Vielfalt

Die Warnungen beschränken sich nicht nur auf die unmittelbaren Auswirkungen durch den Solarpark. Dr. Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung weist darauf hin, dass die Unterbrechung der Wanderwege negative Folgen für die genetische Vielfalt der Rothirsche haben könnte. Studien zeigen, dass isolierte Populationen unter Inzucht leiden und anfälliger für Krankheiten werden können.

Neben den Zäunen könnten auch Wartungsarbeiten an der Solar-Anlage zusätzliche Störungen für die Wildtiere zur Folge haben, was die Problematik weiter verschärft. Die Deutsche Wildtier Stiftung betont, dass es Möglichkeiten gibt, Solarparks so zu gestalten, dass sie keine Barrieren für Wildtiere darstellen.

Forderung nach Lösungen

In einem Positionspapier erläutert die Stiftung, wie die Planungen für Solarparks wildtierfreundlicher gestaltet werden können. Kinser unterstreicht die Notwendigkeit, bereits in der Planungsphase wildtiersichere Wege zu berücksichtigen. „Kombinierte Landwirtschaft und Naturschutz müssen Hand in Hand gehen, um einen nachhaltigen Umgang mit beiden Bereichen sicherzustellen“, erklärt er.

Die Diskussion um den Solarpark Wehingen zeigt die Herausforderungen, die bei der Umsetzung erneuerbarer Energien in sensiblen Naturräumen berücksichtigt werden müssen. Ein Ausbalancieren der Bedürfnisse von Naturschutz und der Energiewende steht auf der Agenda, um die wertvollen Wanderwege der Rothirsche zu erhalten und gleichzeitig den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben.