Neue Gefahrenkarten im Saarland: So schützt der Staat vor Starkregen!

Neue Gefahrenkarten für Starkregen im Saarland verbessern Katastrophenschutz und Stadtplanung. Wichtige Informationen jetzt verfügbar.
Neue Gefahrenkarten für Starkregen im Saarland verbessern Katastrophenschutz und Stadtplanung. Wichtige Informationen jetzt verfügbar. (Symbolbild/MS)

Merzig, Deutschland - Starkregenereignisse haben in den vergangenen Jahren im Saarland zu einer Vielzahl von Problemen geführt, darunter Überschwemmungen, vollgelaufene Keller und unpassierbare Straßen. Diese Ereignisse haben nicht nur Schäden an Gebäuden und Infrastruktur verursacht, sondern auch die Notwendigkeit einer besseren Vorsorge aufgezeigt. In diesem Zusammenhang hat die Landesregierung die Erstellung von neuen Starkregen- und Erosionsgefahrenkarten beauftragt, um die Folgen solcher Extremereignisse besser vorherzusagen. Erarbeitet wurden die Karten im Rahmen eines Forschungsprojekts unter der Leitung von Professor Dr. Alpaslan Yörük an der htw saar, wo ein zweidimensionales Oberflächenabflussmodell und ein dreidimensionales Geländemodell verwendet wurden, um die Gefahren realistisch darzustellen.

Die neuen Karten zeigen unter anderem Überflutungsflächen, Wassertiefen sowie Fließrichtungen und -geschwindigkeiten auf. Diese Informationen sind nicht nur für den Katastrophenschutz und die Stadtplanung von entscheidender Bedeutung, sondern sind auch hilfreich für die private Vorsorge. Rettungsdienste stehen dadurch besser im Bild, welche Wege im Notfall möglicherweise unpassierbar sind. Zudem verdeutlichen die Karten die Wasserverteilung über kommunale Grenzen hinweg, was eine wichtige Maßnahme zur Risikominimierung darstellt.

Gefahrenbewertung und Erosionsrisiken

Die neuen Gefahrenbewertungskarten kombinieren Wassertiefen mit Fließgeschwindigkeiten und klassifizieren die Risiken für Menschen und Fahrzeuge in vier Stufen: von „gering“ bis „sehr hoch“. Diese Klassifizierung ist unerlässlich, um potenziell riskante Orte bei Starkregenereignissen zu identifizieren und Fluchtwege zu analysieren. Ergänzend dazu werden landesweite Erosionsgefahrenkarten erstellt, um die Auswirkungen von Bodenabtrag und Materialablagerung zu untersuchen. Diese Karten sind wichtig, um gezielte Maßnahmen zur Erosionsvermeidung und -bewältigung entwickeln zu können.

Das Frühwarnsystem KliGAS, das im Rahmen dieses Projekts entwickelt wird, integriert das 2D-Modell zur Vorhersage der Auswirkungen und des Zeitpunktes von Starkregenereignissen. Sozialministerin Petra Berg hob die Bedeutung dieser Gefahrenkarten hervor, insbesondere für die frühzeitige Planung von Schutzmaßnahmen und die Verbesserung der Informationen für die Bevölkerung. Das KliGAS-System soll ein flächendeckendes Frühwarnsystem im Saarland etablieren und ermöglicht eine differenzierte Beantwortung der Fragen „Wo passiert etwas?“, „Was passiert?“ und „Wann passiert es?“. Die neuen Karten ermöglichen somit eine umfassende Risikoanalyse und sind ab sofort im Geoportal des Saarlandes verfügbar.

Zusammengefasst zeigen die neuen Gefahrenkarten für Starkregenereignisse, dass die Landesregierung ernsthaft an der Verbesserung des Katastrophenschutzes im Saarland arbeitet. Sie sind nicht nur ein weiteres Werkzeug zur Minimierung von Risiken, sondern auch ein Schritt in die Zukunft, um die Herausforderungen des Klimawandels aktiv anzugehen.

Für weiterführende Informationen können interessierte Bürger die Gefahrenkarten über das Geoportal des Saarlandes abrufen. Auch weitere Details sind in einem Bericht auf Saarnews verfügbar.

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Ort Merzig, Deutschland
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