Landrat lockt Asylbewerber mit schnelleren Sprachkursen und Jobs!

St. Wendel, Deutschland - In St. Wendel (Saarland) versucht Landrat Udo Recktenwald (CDU), Asylbewerber mit einem innovativen Modell zu motivieren. Er bietet einen Express-Zugang zu Sprachkursen für jene Migranten an, die bereit sind, mindestens einen Monat in gemeinnützigen Jobs zu arbeiten. Diese Arbeit, die beispielsweise die Reparatur von Spielplätzen oder die Pflege von Friedhöfen umfasst, wird mit einem Stundenlohn von 80 Cent vergütet. Nach vier Wochen in dieser Beschäftigung kommen die Teilnehmer ganz oben auf die Warteliste für Sprachkurse und müssen somit nicht die oft bis zu einem halben Jahr dauernden Wartezeiten in Kauf nehmen. Recktenwald hebt hervor, dass dieses Angebot hauptsächlich auf syrische Asylbewerber abzielt, die 90 Prozent der erwerbsfähigen Asylbewerber im Landkreis ausmachen. Hintergrund ist, dass das BAMF im Dezember 2024 die Bearbeitung der Asylanträge für syrische Flüchtlinge gestoppt hat.

Das BAMF erwartet für 2025 rund 326.000 neue Kursteilnehmer, trotz einer Kürzung der Bundesmittel für Integrationskurse um ein Drittel. Besonders bei Kapazitätsengpässen in Sprachkursen werden anerkannte Flüchtlinge, wie beispielsweise Ukrainer, bevorzugt behandelt. Für Asylbewerber, deren Anträge noch in Prüfung sind, wird der Zugang zu Integrationskursen jedoch nur gewährt, wenn entsprechende Plätze vorhanden sind. Dies führt oft zu langen Wartezeiten, für die es zunehmend schwierig wird, ausreichend zertifizierte Lehrer zu finden.

Teilnahmebedingungen und Herausforderungen

Laut den Bestimmungen des BAMF sind verschiedene Gruppen von Asylbewerbern zur Teilnahme an Integrationskursen berechtigt. Dazu gehören Asylbewerber mit einer Aufenthaltsgestattung, geduldete Ausländer sowie Personen mit einer Aufenthaltserlaubnis. Die Teilnahme an den Integrationskursen ist für die Betroffenen kostenlos, allerdings bestehen Verpflichtungen zur Anmeldung, die umgehend erfüllt werden müssen, falls eine Verpflichtung zur Teilnahme ergeht.

Die Teilnahme am Integrationskurs erfolgt in der Regel nach dem Bestehen eines Einstufungstests, der die Deutschkenntnisse der Asylbewerber überprüft und den passenden Kurs zuweist. Besonders wichtig ist die Aufforderung, aktiv zur gesellschaftlichen Teilhabe beizutragen. Landrat Recktenwald sieht in seinem Angebot ein positives Signal an die Gesellschaft, dass Flüchtlinge aktiv zur Gemeinschaft beitragen wollen.

Soziale Teilnahme und Verantwortung

Das Modell von Recktenwald soll nicht nur den Zugang zu Sprachkursen erleichtern, sondern auch ein Gefühl der Verantwortung und Teilhabe schaffen. Bei Nichterfüllung der Arbeitsanforderungen werden finanzielle Leistungen vom Amt gekürzt oder gestrichen, was die Migranten zusätzlich motiviert, aktiv am Programm teilzunehmen. Dieses innovative Vorgehen könnte ein wichtiger Schritt zur Integration von Asylbewerbern im Landkreis St. Wendel sein, indem es ihnen nicht nur Sprachkenntnisse vermittelt, sondern ihnen auch eine wertvolle Tagesstruktur bietet.