Erster Nationaler Veteranentag: Koblenz feiert unsere Helden!

Jesuitenplatz, Koblenz, Deutschland - Am 15. Juni 2025 wird in Koblenz der erste nationale Veteranentag gefeiert, der vom Verein EinsatzVeteranen organisiert wird. Diese neu eingeführte Ehrung dient dazu, die über zehn Millionen Veteraninnen und Veteranen der Bundeswehr zu würdigen. Der Bundestag hatte den Veteranentag am 25. April 2024 beschlossen, um die Sichtbarkeit und Akzeptanz der Veteranen in der Gesellschaft zu erhöhen. Ein Jahr lang wurde auf diesen Tag hingearbeitet, der künftig jedes Jahr am selben Datum stattfinden soll.
Die zentrale Feier findet am Jesuitenplatz in Koblenz statt und wird sogar von zahlreichen prominenten Gästen aus Politik, Gesellschaft und der Bundeswehr begleitet, darunter der Generalinspekteur des Heeres, Alfons Mais. Das musikalische Rahmenprogramm wird vom Heeresmusikkorps Koblenz und dem Reservisten-Musikzug Trier gestaltet. Laut Dr. Walter Altherr, einem Veteranen, stellt dieser Tag ein überfälliges Signal der Gesellschaft an die Soldaten dar. Wolfgang Bender, ein weiterer Veteran, fordert zudem mehr gesellschaftliche Anerkennung und einen positiven Patriotismus-Begriff.
Bundesweite Aktionen und Herausforderungen
Bundesweit sind rund 100 Veranstaltungen geplant, wobei das Hauptprogramm in Berlin vor dem Reichstagsgebäude stattfindet. In diesem Zusammenhang wird auch die Notwendigkeit betont, die Bundeswehr mit bis zu 60.000 zusätzlichen Soldaten für neue NATO-Planungsziele zu unterstützen, da Deutschland aktuell ein Personalproblem in der Bundeswehr hat.
Der Veteranentag ist jedoch kein Tag der Heldenverehrung, sondern vielmehr eine angemessene Anerkennung der Dienste, die aktive und ehemalige Soldatinnen und Soldaten für die Verteidigung von Freiheit und Demokratie geleistet haben. Der Wehrbeauftragte Henning Otte (CDU) bezeichnete den Veteranentag als ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung für die Truppe. Im Gegensatz zu Traditionen in den USA und den Niederlanden sieht man in Deutschland die Anfänge eines gesamtgesellschaftlichen Gedenkens, das mit einer anderen historischen Verantwortung einhergeht.
Kritik und gesellschaftliche Debatte
Trotz der allgemeinen Zustimmung gibt es auch kritische Stimmen. Dietmar Bartsch von der Linken warnt vor einer Militarisierung der Gesellschaft und fordert eine Deeskalation der militärischen Rhetorik und Einsätze. Diese kritischen Anmerkungen deuten auf die komplexe Beziehung zwischen der Gesellschaft und den Streitkräften in Deutschland hin.
Robert Müller, ein weiterer Veteran, der über 20 Jahre als Elitesoldat diente und an Einsätzen im Kosovo und Afghanistan teilnahm, wird dabei besonders hervorgehoben. Er hat vor kurzem einen Lauf von Hamburg nach Berlin organisiert, der 350 Kilometer misst, um seinen Kameraden zu gedenken und auf die Herausforderungen aufmerksam zu machen, mit denen viele Veteranen, einschließlich psychischen Verletzungen und dem Kampf um Anerkennung, konfrontiert sind. Die Ereignisse rund um den Veteranentag werden als ein Anfang für Nachdenklichkeit und Dankbarkeit betrachtet.
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Ort | Jesuitenplatz, Koblenz, Deutschland |
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