Pfadfinder in St. Ingbert: Apfelbäume für eine grüne Zukunft gepflanzt!

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Am 27.10.2025 pflanzten Pfadfinder in Oberwürzbach Apfelbäume zur Förderung der Natur und Artenvielfalt.

Am 27.10.2025 pflanzten Pfadfinder in Oberwürzbach Apfelbäume zur Förderung der Natur und Artenvielfalt.
Am 27.10.2025 pflanzten Pfadfinder in Oberwürzbach Apfelbäume zur Förderung der Natur und Artenvielfalt.

Pfadfinder in St. Ingbert: Apfelbäume für eine grüne Zukunft gepflanzt!

Am vergangenen Samstag war ein kleines Team von Pfadfindern in St. Ingbert aktiv, als sie oberhalb von Oberwürzbach am Römerweg ein Dutzend kleiner Apfelbäume pflanzte. Diese Initiative unterstreicht den Pfadfinder-Kodex, der ein Leben in und mit der Natur betont. Die jüngsten Mitglieder des dortigen Stammes zeigten dabei großen Tatendrang und Neugier. Einer der jüngsten Teilnehmer beschrieb die Arbeit mit Spaten und Hacke als anstrengend, jedoch auch als interessant. Die Apfelbäume wurden von einem privaten Spender bereitgestellt, während der Saarforst kostenlos den notwendigen Verbiss-Schutz für die Pflanzen zur Verfügung stellte, wie Saarbrücker Zeitung berichtet.

Der Streuobstbau, in dem die Pfadfinder nun aktiv werden, wird als eine extensive Wirtschaftsweise angesehen, die hochstämmige Obstbäume umfasst. Diese vielfältigen Obstsorten sind nicht nur von großem kulturellen Wert, sondern auch lebensnotwendig für viele Tierarten. Der NABU informiert über rund 6.000 Obstsorten, welche in Deutschland kultiviert werden, darunter Äpfel, Birnen, Kirschen, Walnüsse, Zwetschgen und Pflaumen. In Rheinland-Pfalz haben Organisationen wie NABU, der Arbeitskreis Historische Obstsorten der Pfalz und der Pomologenverein eine Auswahl robuster, regional geeigneter Streuobstsorten definiert und bieten Empfehlungen für den Anbau an, wie auf der Webseite von NABU zu lesen ist.

Bedeutung des Streuobstbaus

Streuobstbestände gelten als wichtige Kulturlandschaftsbiotope und bieten Lebensraum für etwa 5.000 Arten, viele davon stehen unter Bedrohung. Die Obstanbaupraxis hat in der Kulturlandschaft seit Jahrhunderten eine bedeutende Rolle gespielt. Häufig prägen diese Obstwiesen viele Regionen und stellen ein wertvolles Genreservoir dar. Mehr als 3.000 Sorten werden im Streuobstanbau kultiviert, wobei das Ziel die Vermehrung robuster Sorten mit hohem gesundheitlichen Nutzen ist. Diese Informationen stammen von der LFL Bayern.

Die Bestandsabnahme von Streuobstflächen in Deutschland zwischen 1950 und 2010 beträgt alarmierende 73-80%. In Bayern allein ist etwa 70% der Streuobstbäume verloren gegangen, während in Baden-Württemberg die Anzahl der Bäume von 18 Millionen in 1965 auf nur noch 9,3 Millionen im Jahr 2005 gefallen ist. Prognosen deuten darauf hin, dass ohne entsprechende Pflege 30-50% der Streuobstbestände in den nächsten 10-20 Jahren verschwinden könnten. Um dem entgegenzuwirken, sind Maßnahmen zur Pflege der Altbäume und Neupflanzungen dringend erforderlich.

Die Notwendigkeit einer wirtschaftlichen Perspektive für den Streuobstanbau ist ebenfalls entscheidend. Früher vernachlässigte Nutzung muss modernisiert werden, um die Attraktivität dieser Kulturform zu erhalten und zu steigern. Streuobst hat nicht nur einen großen Stellenwert als Verarbeitungsobst, insbesondere für die Apfelsaftproduktion, sondern erhöht auch die landschaftliche Attraktivität und unterstützt regionale Wertschöpfungsketten.