Öffentlicher Dienst am Limit: Wir brauchen sofortige Investitionen!

Am 17. Juni 2025 findet in Kirkel eine Tagung der ver.di statt, um Herausforderungen und Lösungen im öffentlichen Dienst zu diskutieren.
Am 17. Juni 2025 findet in Kirkel eine Tagung der ver.di statt, um Herausforderungen und Lösungen im öffentlichen Dienst zu diskutieren. (Symbolbild/MS)

Kirkel, Deutschland - Am 17. Juni 2025 kündigt sich eine wichtige Woche für den öffentlichen Dienst in Deutschland an, denn am 23. Juni wird der Internationale Tag des öffentlichen Dienstes begangen. Der Tag, der von den Vereinten Nationen im Jahr 2003 ins Leben gerufen wurde, würdigt die unermüdliche Arbeit von Millionen Beschäftigten, die für das Gemeinwohl in staatlichen Institutionen tätig sind. Diese jährlich stattfindende Feier soll nicht nur die Leistungen der Angestellten im öffentlichen Sektor hervorheben, sondern auch auf die Herausforderungen aufmerksam machen, mit denen dieser Bereich konfrontiert ist.

Im Rahmen einer Klausurtagung des Landesfachbereichsvorstands von ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland, die am 16. und 17. Juni in Kirkel stattfand, wurden zentrale Themen besprochen. Die Veranstaltung stellte die Bedeutung der kommunalen Daseinsvorsorge für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die demokratische Stabilität in Deutschland in den Mittelpunkt. Diese Thematik gewinnt angesichts der gesellschaftlichen Polarisierung, demografischer Veränderungen, des Klimawandels und der Digitalisierung zunehmend an Relevanz. Der öffentliche Dienst spielt eine entscheidende Rolle, um Stabilität und soziale Sicherheit zu gewährleisten sowie demokratische Teilhabe zu fördern.

Herausforderungen für den öffentlichen Dienst

Trotz seiner grundlegenden Bedeutung sieht sich der öffentliche Dienst mit gravierenden Problemen konfrontiert. Eine marode Infrastruktur, überlastetes Personal und eine strukturelle Unterfinanzierung sind nur einige der Herausforderungen, die in der Klausurtagung thematisiert wurden. Diese Umstände führen zu einem Vertrauensverlust in staatliche Institutionen und bieten Nährboden für populistische Bewegungen. In diesem Zusammenhang fordert ver.di eine finanzielle Stärkung der Kommunen, um deren verfassungsrechtlichen Auftrag zur Daseinsvorsorge zu erfüllen. Ein Aufruf zur Durchführung einer nachhaltigen Investitionsoffensive in Bildung, Verkehr, Gesundheit, Soziales und digitale Verwaltung wird ebenso laut.

Dunja Maurer von ver.di betonte in ihrer Ansprache, dass öffentliche Dienstleistungen das Rückgrat der Demokratie sind. Sie forderte mehr Respekt, Anerkennung und faire Löhne für die Beschäftigten, sowie eine stärkere Mitbestimmung innerhalb der Institutionen. Diese Belange sind essenziell, insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Fachkräftebedarf im öffentlichen Dienst kontinuierlich steigt und auch die öffentliche Arbeitgeber auf diese Thematik reagieren müssen.

Der Appell zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen

Die Herausforderungen, vor denen der öffentliche Dienst steht, sind vielfältig. Neben der Notwendigkeit zur Personalgewinnung wird auch der Abbau von Bürokratie gefordert. Niklas Benrath, Hauptgeschäftsführer der VKA, hob die Bedeutung engagierter Mitarbeiter hervor und rief dazu auf, neue Anreize für den öffentlichen Dienst zu schaffen. Auch der dbb-Vorsitzende Ulrich Silberbach würdigte die 5,2 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst als unverzichtbar und warnte vor dem „Kaputtsparen“ in diesem Bereich.

Zur Bewältigung der Herausforderungen sind Investitionen und ein langfristiger Strategiewechsel notwendig, der die Belange der Beschäftigten ernst nimmt. Das Bedürfnis nach einem gut funktionierenden öffentlichen Dienst wird durch den Klimawandel, Migration und den demografischen Wandel noch verstärkt. Umso wichtiger ist es, dass die Stimmen der Gewerkschaften und der Beschäftigten gehört werden, denn sie stehen an der Front, um die Herausforderungen in der Daseinsvorsorge aktiv anzugehen.

Der Internationale Tag des öffentlichen Dienstes bietet eine wertvolle Gelegenheit, zu reflektieren und die notwendigen Schritte einzuleiten, um die Arbeitsbedingungen und die Zufriedenheit im öffentlichen Dienst nachhaltig zu verbessern.

Für Rückfragen steht Jürgen Jung, Landesfachbereichsleiter, zur Verfügung: Mobil: 0171 2291652, E-Mail: j.jung@verdi.de.

Mehr Informationen können Sie hier nachlesen: ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland und Haufe.

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Ort Kirkel, Deutschland
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