Streik um Sanierung: St. Ingbert fordert moderne Unterführung von DB!

St. Ingbert steht im Mittelpunkt eines Streits mit der Deutschen Bahn über die Sanierung der Unterführung für Verkehrsmodernisierung.
St. Ingbert steht im Mittelpunkt eines Streits mit der Deutschen Bahn über die Sanierung der Unterführung für Verkehrsmodernisierung. (Symbolbild/MS)

St. Ingbert, Deutschland - Die Deutsche Bahn (DB) steht derzeit in einem Konflikt mit der Stadt St. Ingbert bezüglich der Sanierung einer Unterführung, die für den Verkehr von zentraler Bedeutung ist. Die Bahnstrecke zwischen Forbach und Ludwigshafen soll umfassend saniert werden, darunter auch die Bahnbrücken, doch DB und Stadt haben unterschiedliche Vorstellungen über die Ausführung der Maßnahmen.

Während die DB eine kostengünstige Instandhaltung des bestehenden Zustands favorisiert, plädiert Oberbürgermeister Ulli Meier (CDU) für eine umfassende Modernisierung. Er bezeichnet die aktuelle Unterführung als veraltet und als „Nadelöhr“, das den Anforderungen an den Verkehr mit Autos und Lkw nicht gerecht wird. Diese Unterführung führt ins Industriegebiet, in dem das neue Cispa-Zentrum errichtet werden soll.

Städteforen für Infrastruktur

Meier fordert eine Anpassung der Sanierungspläne, die den aktuellen Anforderungen für Busse und Autos gerecht werden, anstatt sich auf historische Standards zu stützen. Die DB plant jedoch, den Status Quo beizubehalten, was für die Stadt bedeutete, dass sie die hohen Kosten für eine Sanierung in Höhe von geschätzten 30 Millionen Euro selbst tragen müsste. Der Saarlouiser Oberbürgermeister Marc Speicher (CDU) sieht in dieser Problematik ähnliche Herausforderungen mit den Brücken in seinem Stadtgebiet und hält die DB für verpflichtet, ihre Infrastruktur an die modernen Verkehrsverhältnisse anzupassen.

Speicher kündigte an, rechtliche Schritte zu prüfen und führte eine Diskussion um das Eisenbahnkreuzungsgesetz an, das die Zuständigkeiten und Pflichten beim Überqueren von Eisenbahnstrecken und Straßen regelt. Er fordert eine Reform des Gesetzes sowie eine Überprüfung der rechtlichen Auslegung durch die DB. Diese zeigte sich zwar gesprächsbereit, machte jedoch deutlich, dass bauliche Veränderungen eigene Planrechtsverfahren und eine separate Finanzierung erfordern würden.

Bundesweite Infrastrukturinvestitionen

Im Kontext dieser lokalen Herausforderungen plant die Bundesregierung massive Investitionen in die nationale Infrastruktur. Bis 2029 sollen insgesamt 166 Milliarden Euro in die Sanierung maroder Bahnstrecken und Autobahnbrücken fließen. Allein 107 Milliarden Euro sind für die Schiene bestimmt, was 29 Milliarden Euro über den Planungen der Vorgängerregierung und gleichzeitig 18 Milliarden Euro unter dem benötigten Betrag liegt.

Ein neues Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz soll die Finanzierung dieser Projekte unterstützen. Der Minister für Digitales und Verkehr, der im Spätsommer eine neue Bahnstrategie ankündigen wird, bestätigt, dass auch Neubauten und die Generalsanierung von über 40 stark belasteten Strecken, wie etwa der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim, Teil dieses Plans sind.

In diesem Jahr werden auch rund 100 Bahnhöfe zu „Zukunftsbahnhöfen“ modernisiert, was unter anderem eine einheitliche Gestaltung, verbesserte Zug-Informationen, Wegeleitungen, moderne Ausstattung und Barrierefreiheit umfasst. Die ersten 40 Bahnhöfe wurden bereits im Rahmen des Sanierungsprogramms S3 umgebaut.

Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie wichtig eine Anpassung der Infrastruktur an die wachsenden Anforderungen des Verkehrs ist, sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene. Die Auseinandersetzungen zwischen der DB und den Städten verdeutlichen die Herausforderungen, die es bei der Planung und Umsetzung von notwendigen Modernisierungen zu bewältigen gilt. Diese Diskussionen werfen somit auch einen Blick auf zukünftige Investitionen und das Gebot, bestehende Infrastruktur den neuen Bedingungen anzupassen.

Für eine tiefere Einsicht in die laufenden Konflikte und geplanten Investitionen sind die Berichte von SR und Tagesschau empfehlenswert.

Details
Ort St. Ingbert, Deutschland
Quellen