Giselabahn feiert 150 Jahre: Ein Blick zurück auf die Geschichte der Strecke!

St. Johann, Österreich - Die Giselabahn feiert im Jahr 2023 ein beeindruckendes Jubiläum: Ihren 150. Geburtstag. Diese bedeutende Bahnlinie, die Tirol mit Salzburg verbindet, nahm ihre Fahrt am 6. August 1875 auf. Damit wurde sie zur ersten Ost-West-Verbindung der damaligen Monarchie, ganz ohne Abhängigkeiten von Bayern, und legte den Grundstein für den Fremdenverkehr in der Region. Die Strecke führt von Salzburg über Bischofshofen, Zell am See und Hochfilzen, weiter bis St. Johann durch das malerische Brixental bis Wörgl. Diese historische Verbindung galt über ein Jahrhundert lang als Rückgrat des regionalen Transports. Die gesamte Bauzeit betrug rund fünfeinhalb Jahre, wobei die reine Bauzeit lediglich zwei Jahre in Anspruch nahm, wie Krone berichtet.

Besonders beeindruckend war die ingenieurtechnische Herausforderung, die mit dem Bau der Giselabahn verbunden war. Unter anderem wurde die Moosbachbrücke errichtet, die mit 28 Metern die höchste Talüberquerung der Strecke darstellt. Der Pass Grießen führt auf über 1.000 Meter Seehöhe und stellt damit eine weitere technische Herausforderung dar. Insgesamt wurden 6,5 Millionen Kubikmeter Erdreich und Felsen bewegt, sowie 566.000 Kubikmeter Maurerarbeiten geleistet, um diese beeindruckende Strecke zu vollenden.

Geschichte und Entwicklung der Giselabahn

Der Bau der Giselabahn begann im Frühjahr 1873 durch das Privatunternehmen „Kaiserin-Elisabeth-Bahn“. Ursprünglich waren drei Varianten für die Strecke geplant, doch nur die über Brixental wurde genehmigt. Die Reisezeiten laut Fahrplan zum Eröffnungsdatum zeigen die damals beeindruckende Effizienz: Die Verbindung von Kitzbühel nach St. Johann dauerte 34 Minuten, von St. Johann nach Fieberbrunn 30 Minuten und von Fieberbrunn nach Hochfilzen 40 Minuten, wie aus den Aufzeichnungen hervorgeht.

Im Jahr 1913 wurde der Bau eines zweiten Gleises initiiert, um die Infrastruktur für Militärtransporte zu erweitern. Die Elektrifizierung der Giselabahn erfolgte zwischen 1925 und 1928, was einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der Bahn darstellt. In den 1980er Jahren begann jedoch der Bedeutungsverlust der Giselabahn, bedingt durch die Forcierung der Strecke über das Deutsche Eck. Seit den 1990ern werden fast alle Güterzüge über den Abschnitt entlang dieser neuen Streckenführung geleitet.

Verbundenheit mit der Region

Der Heimatverein Pillersee hat anlässlich des Jubiläums eine umfangreiche Ausstellung zur Geschichte der Giselabahn organisiert. Diese wird am 26. Juni 2023 im Kulturhaus Hochfilzen eröffnet und läuft bis zum 17. August 2023. Die Ausstellung wird unter der Leitung des Obmanns Wolfgang Schwaiger stehen und zeigt außergewöhnliche Raritäten aus Archiven, einschließlich einer Foto-Ausstellung mit verschiedenen Tafeln, die bis in den Herbst geplant ist, wie MeinBezirk darauf hinweist.

Mit ihrer beeindruckenden Geschichte und der Rolle, die die Giselabahn im Transportwesen sowie für den Fremdenverkehr gespielt hat, bleibt sie ein unvergängliches Symbol der Weiterentwicklung in der Region. Die Bahnfahrt entlang dieser Strecke ist nicht nur ein reisetechnisches Erlebnis, sondern auch eine Reise durch die Geschichte Tirols und Salzburgs.