Sanierungsstau bedroht Schwimmbäder im Saarland – Wo bleibt die Hilfe?

Kleinblittersdorf steht vor finanziellen Herausforderungen bei der Sanierung von Schwimmbädern, die auf Bundeshilfen angewiesen sind.
Kleinblittersdorf steht vor finanziellen Herausforderungen bei der Sanierung von Schwimmbädern, die auf Bundeshilfen angewiesen sind. (Symbolbild/MS)

Kleinblittersdorf, Deutschland - Im Saarland steht die Zukunft der Schwimmbäder auf der Kippe. Aktuelle Berichte zeigen, dass insbesondere das Solarschwimmbad in Limbach aufgrund von Alterserscheinungen des Betons mit ernsthaften Problemen zu kämpfen hat. Hier ist das Springerbecken gesperrt, und eine Generalsanierung wird auf etwa zwölf Millionen Euro geschätzt, ein Betrag, den die Gemeinde nicht aus gestiegenen Ticketpreisen decken kann, da das Freibad Limbach ohnehin ein Defizitgeschäft ist. Der Preis für eine Tageskarte für Erwachsene beträgt lediglich sechs Euro, was nur etwa 50 Prozent der tatsächlichen Kosten abdeckt. Die Gemeinde ist daher auf Bundesmittel angewiesen, um die Sanierung zu realisieren. Diese Informationen werden von SR bereitgestellt.

Ein weiteres Problem betrifft die Betriebskosten, welche schwer zu senken sind, da Personal wie Bademeister benötigt wird. Zwar gibt es Regelungen für schlechte Wetterbedingungen, die eine spätere Öffnung der Hallen ermöglichen, jedoch können die Betriebskosten nicht signifikant reduziert werden. Ähnliche finanzielle Schwierigkeiten plagen größere Schwimmbäder wie die Saarbrücker Bäder, die jährlich drei Millionen Euro zusätzliche Mittel benötigen, trotz eines bestehenden Zuschusses von 1,2 Millionen Euro von der Stadt.

Finanzierungsherausforderungen

Die Stadtwerke stehen ebenfalls unter Spardruck und unterstützen zwar finanziell, doch die Ausgaben wachsen weiter. Um die Defizite in Fechingen zu decken, müsste der Preis für eine Tageskarte auf etwa 15 Euro steigen. Zudem hat das Freibad Fechingen an zwei Vormittagen geschlossen, da es an Personal mangelt. Der Verband Deutscher Schwimmmeister berichtet von 3.000 unbesetzten Fachkräftestellen, was die Lage weiter verschärft.

Die Situation ist nicht nur ein lokales Problem, sondern stellt auch eine Herausforderung für politische Entscheidungsträger dar. Der Leitfaden für Bau und Finanzierung hebt hervor, dass der Bau oder die Revitalisierung von Schwimmbädern für Kommunen eine Vielzahl von Herausforderungen mit sich bringt. Erfolgreiche Projekte benötigen strukturierte Planung und Umsetzung, während politische Wünsche und Bürgervorstellungen den Bau beeinflussen können. Eine gründliche Markterkundung ist unerlässlich, um geeignete Lösungen und Preisgefüge zu ermitteln.

Die Rolle der Fördermittel

Ein zentraler Aspekt der Finanzierung sind die verschiedenen Fördermittel, die für den Bau zur Verfügung stehen, jedoch nicht zur Deckung der Betriebskosten genutzt werden können. Kommunalkredite können für Gemeinden günstigere Refinanzierungsmöglichkeiten bieten. Um diese Mittel zu erhalten, ist eine Machbarkeitsstudie zur Überprüfung der Wirtschaftlichkeit notwendig. Die Entscheidung darüber, ob die Kommune, die Stadtwerke oder Dritte den Betrieb des Schwimmbades übernehmen, beeinflusst ebenfalls die Finanzierung und die Eintrittspreise. Dritte Betreiber können oftmals höhere Eintrittspreise verlangen, was die Nutzung des Bades für die Bevölkerung erschwert.

Im neuen Koalitionsvertrag der Bundesregierung ist eine finanzielle Förderung für Schwimmbäder vorgesehen, jedoch steht die Umsetzung dieser Maßnahmen noch aus. Die Situation bleibt angespannt, und ohne umfassende Sanierungsmaßnahmen sowie effiziente Energieeinsparungstechniken könnte die Zukunft der Bäder im Saarland gefährdet sein.

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Ort Kleinblittersdorf, Deutschland
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