Oberbürgermeister Conradt fordert rasche Reformen nach Hochwasser-Katastrophe

Oberbürgermeister Uwe Conradt fordert Bürokratieabbau und mehr finanzielle Unterstützung für Hochwasserschutz in Kleinblittersdorf.
Oberbürgermeister Uwe Conradt fordert Bürokratieabbau und mehr finanzielle Unterstützung für Hochwasserschutz in Kleinblittersdorf. (Symbolbild/MS)

Kleinblittersdorf, Deutschland - Heute, am 6. Juni 2025, jährt sich das verheerende Pfingsthochwasser in Saarbrücken, das bereits vor drei Jahren massive Schäden verursachte. Die Fluten führten nicht nur zu Überflutungen und Hangrutschen, sondern auch zu gravierenden Gebäudeschäden und einem menschlichen Verlust. Diese Naturkatastrophe offenbarte die Schwächen im Umgang mit Extremwetter und den Folgen des Klimawandels.

Ein Jahr nach diesem Unglück zieht Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) Bilanz und fordert eine Entbürokratisierung im Katastrophenschutz. Laut SR benötigt es oft bis zu sieben naturschutzrechtliche Anträge, einschließlich zahlreicher Gutachten, um notwendige Hangabsicherungen an Hauptverkehrsstraßen umsetzen zu können. Diese Umstände behindern effektive Maßnahmen zur Hochwasserprävention und erfordern dringend eine Überprüfung und Anpassung der Naturschutzgesetze an die Klimafolgen.

Forderung nach Systemänderungen

Conradt unterstreicht die Verantwortung der Kommunen, weist jedoch darauf hin, dass der Bund in der Unterstützung oft unzureichend sei. Besonders in dem als „Katastrophenjahr 2024“ bezeichneten Jahr erlebten die Kommunen eine mangelnde finanzielle und strukturelle Unterstützung. Der Oberbürgermeister fordert eine dauerhafte und angemessene Finanzierung für Bevölkerungsschutz und Klimaanpassung, anstatt punktueller Hilfen, die nicht den langfristigen Bedürfnissen gerecht werden.

Um Investitionen nicht zu blockieren, ist die Lösung der kommunalen Altschuldenproblematik ebenfalls notwendig. Der Geschäftsführer des Städte- und Gemeindetages, Stephan Spaniol, betont die Bedeutung der Umsetzung von Hochwasserschutzkonzepten in vielen Kommunen und unterstützt den Aufruf zur Reduzierung der Bürokratie. Ein zentrales Anliegen him ist die Überprüfung aller geforderten Gutachten zur Beseitigung von Naturschäden nach Hochwasserereignissen.

Hochwasserrisikomanagement in Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein-Westfalen wird bis 2021 ein umfassendes Hochwasserrisikomanagement realisiert, das bereits in mehreren Städten besonders beschädigte Gebiete berücksichtigt. Wie Velbert erläutert, werden Hochwasserrisikomanagementpläne erstellt, die Informationen über bestehende Gefahren bereitstellen und koordinierte Maßnahmen zur Verringerung von Risiken für Gesundheit, Umwelt und Eigentum beinhalten.

Diese Pläne basieren auf der Analyse statistischer Hochwasserereignisse, einschließlich 10-jähriger, 100-jähriger und 1.000-jähriger Szenarien. Im Stadtgebiet von Velbert sind der Deilbach und der Hardenberger Bach als Risikogewässer klassifiziert, für die Hochwasserrisikomanagementpläne derzeit erarbeitet werden.

Die aktuellen Herausforderungen in der Hochwasserprävention verdeutlichen die Notwendigkeit eines Umdenkens im Katastrophenschutz. Der effektive Schutz der Bevölkerung und der Infrastruktur kann nicht ohne vereinfachte bürokratische Strukturen und verlässliche finanzielle Mittel gewährleistet werden.

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Ort Kleinblittersdorf, Deutschland
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