Saarland wird radfreundlicher: Große Fortschritte beim Radwegebau!

Der Radwegeausbau im Saarland nimmt Fahrt auf: SPD-Regierung plant bis Ende 2025 über 10 Kilometer neue Radwege.
Der Radwegeausbau im Saarland nimmt Fahrt auf: SPD-Regierung plant bis Ende 2025 über 10 Kilometer neue Radwege. (Symbolbild/MS)

St. Wendel, Deutschland - Die Bemühungen zur Verbesserung der Radwegeinfrastruktur im Saarland zeigen Fortschritte, insbesondere unter der SPD-Alleinregierung. Die Entwicklung ist jedoch nicht ohne Herausforderungen, und der Ausbau von Radwegen war in den vergangenen Jahren stark begrenzt. Während unter der früheren schwarz-roten Landesregierung praktisch keine neuen Radwege entstanden sind, hat sich die Situation seit der Amtsübernahme von Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD) allmählich verbessert. Laut der Saarbrücker Zeitung wurden im Jahresschnitt nur 1,5 Kilometer Radwege gebaut, und von 2017 bis 2019 kam es zu einem Stillstand im Bau.

Im Jahr 2024 wurden hingegen über 6,3 Kilometer Radwege realisiert, und bis Ende 2025 sollen weitere 2,6 Kilometer hinzukommen, wobei dies stark von den Witterungsbedingungen abhängt. Um die Radverkehrsinfrastruktur auszubauen, sind für 2025 6,3 Millionen Euro eingeplant, eine erhebliche Steigerung im Vergleich zu den 900.000 Euro im Jahr 2019.

Investitionen und Herausforderungen

Die finanziellen Mittel sind zwar gestiegen, jedoch sind Bau und Unterhalt von Radwegen kostspielig. Die Preise pro Kilometer variieren stark, wie folgende Beispiele zeigen: So kostet der Rad- und Gehweg an der L 133 (1,2 km) 1,2 Millionen Euro, wohingegen der an der L 143 für dieselbe Strecke lediglich 310.000 Euro beansprucht. Diese Unterschiede sind oft bedingt durch die Streckenführung und die Verhandlungen mit Grundstückseigentümern. Oftmals stellen diese Eigentumsverhältnisse und die Preisvorstellungen der Grundstücksbesitzer eine große Herausforderung für den zügigen Ausbau dar.

Ein umfassender Radverkehrsplan für das Saarland (RVP) wird als zentrales Instrument zur Radverkehrsförderung angesehen. Dieser Plan bietet nicht nur eine Bestandsaufnahme der Radwegeinfrastruktur, sondern auch eine systematische Darstellung der notwendigen Verbesserungsmaßnahmen. Dies hat das Ziel, die Radweginfrastruktur zu optimieren und den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Der Radverkehrsplan beschreibt unter anderem auch, wie Verknüpfungspunkte mit anderen Verkehrsmitteln geschaffen werden können, und bietet verschiedene Serviceangebote für Radfahrer, ergänzt durch eine umfassende Radwegedatenbank.

Langfristige Ziele und Ausblick

Der RVP zielt darauf ab, ein landesweites Radverkehrsnetz von insgesamt etwa 1.200 Kilometern zu schaffen. Hierzu sind Investitionen in Höhe von circa 25 Millionen Euro für den Bau neuer Radwege sowie zusätzliche 5 Millionen Euro für notwendige Bestandsverbesserungen erforderlich. Maßnahmen wie die Schließung von Netzlücken und die Verbesserung der Bestandsqualität sind essenziell, um die Attraktivität des Radfahrens im Saarland zu steigern. Trotz der Herausforderungen und der Tatsache, dass der Radverkehrsplan ursprünglich bereits für 2022 angekündigt war, wird er aktuell fortgeschrieben, um den dynamischen Anforderungen gerecht zu werden.

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Ort St. Wendel, Deutschland
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