Pfingstkirmes Eppelborn: Historische Ausstellung zieht viele Besucher an!

Eppelborn, Deutschland - Die Eppelborner Pfingstkirmes, die als größte Dorfkirmes im Saarland gilt, hat am Samstag ihren Auftakt gefeiert. Die Besucher können sich auf ein abwechslungsreiches Programm freuen, doch bevor das Finale am Dienstag mit dem traditionellen Ferkelumzug bevorsteht, gab es bereits interessante Veranstaltungen zum Auftakt. Am Freitag wurde eine heimatgeschichtliche Bilderausstellung eröffnet, die den Titel „50 Jahre Gemeinde Eppelborn – Die verdienstvolle Tätigkeit der Kommunalpolitik“ trägt. Ortsvorsteher Christian Ney eröffnete die Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit dem Förderkreis für Heimatkunde und Denkmalpflege organisiert wurde. Die Ausstellung findet in den Schalterräumen der Levobank statt und zeigt historische Einblicke in die Gemeinde.

Die Pfingstkirmes und die begleitende Ausstellung haben in Eppelborn eine tief verwurzelte Tradition. In der Vergangenheit wurden zahlreiche Themen behandelt, darunter Jubiläen und die Historie der Pfingstkirmes. In diesem Jahr widmet sich der Förderkreis für Heimatkunde und Denkmalpflege Eppelborn e.V. dem Thema „Die Gemeinde Eppelborn in der Völkerbundzeit“, nachdem die Veranstaltung zwei Jahre aufgrund der Pandemie ausgesetzt werden musste. Historisches Bildmaterial aus der gesamten Gemeinde wurde zusammengetragen, um die Entwicklung Eppelborns während dieser uniquely bedeutenden Zeit zu illustrieren.

Die Ausstellung im Mittelpunkt

Die offizielle Eröffnung der Ausstellung fand am Dienstagabend statt und war gut besucht, mit Anwesenheit von Bürgermeister Andreas Feld, Ortsvorsteher Berthold Schmitt sowie weiteren Amtskollegen und interessierten Bürgern. Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte der Bürgermeisterei Eppelborn-Dirmingen. Stellwände zeigen bedeutende Persönlichkeiten, prägnante Gebäude und Dokumente, beispielsweise das „Eppelborner Notgeld“. Besonders hervorzuheben ist ein Stimmzettel zur Rückgliederung in das Deutsche Reich aus dem Jahr 1935, welcher zeigt, dass im Bezirk Eppelborn-Dirmingen mit 97,6 Prozent eines der höchsten Ergebnisse für die Rückgliederung erzielt wurde.

Die Zeit von 1920 bis 1935 war für das Saargebiet bemerkenswert, da es unter französischer Kontrolle stand und dennoch völkerrechtlich Teil des Deutschen Reiches blieb. Die Region erlebte während des Mandats des Völkerbundes zahlreiche Veränderungen bis zur „Saarabstimmung“. Wichtige Persönlichkeiten wie Bartholomäus Koßmann, der von 1922 bis 1925 Vorsitzender des Landesrates des Saargebietes war, und ab 1924 Mitglied der Regierungskommission des Völkerbundes, werden ebenfalls thematisiert. Die Lebensumstände der Bevölkerung im Saargebiet lassen sich in den Fotodokumentationen der Ausstellung gut nachvollziehen. Das Leben war geprägt von Bergbau und Landwirtschaft, während Handel und Handwerk sich neu orientieren mussten.

Zusätzlich zeigt die Ausstellung, wie die Vereinskultur nach dem Ersten Weltkrieg aufblühte, und viele der damaligen Vereinsstrukturen existieren bis heute weiter. Die Ausstellung „Die Gemeinde Eppelborn in der Völkerbundzeit“ ist bis Mitte Juni 2022 im Großen Sitzungssaal des Rathauses kostenlos zu sehen. Die Eppelborner Pfingstkirmes und die begleitende Ausstellung geben somit nicht nur einen Rückblick auf die Geschichte, sondern stärken auch das Gemeinschaftsgefühl im Ort und feiern die Identität Eppelborns.