Revolution im Recycling: 29,4 Mio. Euro für Europas größte Pyrolyseanlage!

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Dillingen/Saar: Pyrum Innovations AG erhält 29,4 Mio. € EU-Förderung für Recyclingprojekt in Griechenland, anstehende Innovationen in der Kreislaufwirtschaft.

Dillingen/Saar: Pyrum Innovations AG erhält 29,4 Mio. € EU-Förderung für Recyclingprojekt in Griechenland, anstehende Innovationen in der Kreislaufwirtschaft.
Dillingen/Saar: Pyrum Innovations AG erhält 29,4 Mio. € EU-Förderung für Recyclingprojekt in Griechenland, anstehende Innovationen in der Kreislaufwirtschaft.

Revolution im Recycling: 29,4 Mio. Euro für Europas größte Pyrolyseanlage!

Eine bedeutende Entwicklung für die europäische Kreislaufwirtschaft wurde heute bekanntgegeben: Die Pyrum Innovations AG erhält eine Förderung von 29,4 Millionen Euro aus dem European Innovation Fund (EIF) für ein umfangreiches Recyclingprojekt in Griechenland. Mit dieser Investition soll eine der größten Pyrolyseanlagen Europas entstehen, die Altreifen umweltfreundlich verwerten kann. Der Partner des Projekts, Thermo Lysi SA, wird gemeinsam mit Pyrum an der Umsetzung der Anlage arbeiten, die eine Recyclingkapazität von 45.000 Tonnen Altreifen pro Jahr erreichen soll. Die Gesamtinvestition für dieses Projekt beläuft sich auf rund 100 Millionen Euro.

Der Standort der geplanten Anlage liegt etwa 140 Kilometer nördlich von Athen in der Region Livanates. Alle erforderlichen Genehmigungen für den Bau und Betrieb der Anlage liegen bereits vor, und ein Engineeringvertrag über 2,2 Millionen Euro wurde unterzeichnet. Das Detail Engineering soll bis Ende des ersten Quartals 2026 abgeschlossen sein. Pyrum plant, sich mit mindestens 10 % am Eigenkapital der Projektgesellschaft zu beteiligen. Dies markiert einen weiteren Schritt in der Entwicklung der Thermolyse-Technologie, die das Unternehmen seit 2008 für nahezu emissionsfreies Recycling von Altreifen und Kunststoffen entwickelt.

Fortschritt im Recyclingsektor

Die neue Anlage wird nicht nur die Recyclingkapazitäten in Europa erweitern, sondern auch Produkte wie Thermolyseöl und recovered Carbon Black (rCB) zurückgewinnen. Diese Produkte finden Anwendungen bei großen Unternehmen wie BASF und Continental. Die erste Recyclinganlage von Pyrum in Dillingen/Saar läuft seit 2020 im Dauerbetrieb.

Die jüngsten Entwicklungen im Bereich Recycling sind Teil eines größeren Trends in Europa, wo derzeit 65 chemische Recyclingprojekte aktiv sind, wie eine interaktive Karte des Fraunhofer Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT zeigt. Diese Karte bietet umfassende Informationen zu installierten Anlagen, Technologien und deren Kapazitäten. Aktuell sind in Europa 18 Anlagen in Betrieb, mit einer Gesamtverarbeitungskapazität von 289 kt/a, wobei Pyrolyse die dominierende Technologie darstellt.

Herausforderungen des europäischen Recyclings

Trotz dieser Fortschritte steht die europäische Recyclingindustrie vor Herausforderungen. Geringere Preise für fossile Rohstoffe, hohe Energiekosten und die zunehmenden Importe von Rezyklaten aus Asien setzen die Wettbewerbsfähigkeit erheblich unter Druck. Hinzu kommen Unsicherheiten in der EU-Regulatorik für chemisches Recycling, die potenzielle Investoren abschrecken könnten.

Trotz der Konkurrenz aus Ländern wie China, Südkorea und Japan bleibt Europa jedoch ein Innovationsführer im Bereich der Kunststoffabfallwirtschaft. Die weiterentwickelten Recyclingtechnologien kämpfen zwar noch mit Problemen hinsichtlich Betriebsstabilität und Produktqualität, doch die Forschung und Entwicklung in diesem Bereich schreitet kontinuierlich voran. Der aktuelle Datensatz des Fraunhofer UMSICHT wird regelmäßig aktualisiert, um die Fortschritte im chemischen Recyclingtransparent zu halten.